Debauchery
Dismember, Debauchery und Requiem live in Ludwigsburg

Konzertbericht

Billing: Debauchery, Dismember, Infernal Poetry und Requiem
Konzert vom 2006-02-16 | Rockfabrik, Ludwigsburg

Es kommt nicht alle Tage vor, dass einem eine derartige Death Metal Vollbedienung zuteil wird wie Anfang dieses Jahres. Innerhalb weniger Tage walzten sich BOLT THROWER mit ihrem mächtigen Gefolge (MALEVOLENT CREATION, NIGHTRAGE und NECROPHAGIST) und wenig später OBITUARY ihren Weg durch unsere heimische Botanik. Und nun standen noch DISMEMBER in den Startlöchern, um mit ihrem neuen Album „The God That Never Was“ den klassischen Todesbleidreiklang (SWE-GB-USA) zu vervollständigen. Im Vorprogramm liefen an diesem Abend INFERNAL POETRY, die Schweizer REQUIEM und unsere heimischen Metzger von DEBAUCHERY auf. Die ersten beiden Bands hab ich leider verpasst, wobei ich von REQUIEM dummerweise noch den letzten Song mitkriegen musste. „Dummerweise“ deshalb, weil mir der ziemlich gut gefallen hat. Schön abwechslungsreicher Death Metal mit coolen Arrangements. Zumindest lässt sich das von dem einen Song sagen, den ich mitbekommen habe. Wenn der Rest des Materials auch so klingt, beiße ich mir wohl zurecht in den Hintern.

Und so war dann auch schon Zeit für DEBAUCHERY. Wenn man den Jungs auch oft künstlerische Eingleisigkeit vorwirft, muss man die Konstanz, mit der sie auf allerlei Bühnen vertreten sind, doch als bemerkenswert anerkennen. Die Fanbasis greift mittlerweile auch immer weiter um sich, und so wundert es kaum, dass die Leute beim Auftritt der blutbesudelten Brüder vor der Bühne ziemlich dicht gedrängt standen. Schlagwerker Dani ist ja mittlerweile an die Klampfe gewechselt, was den heutigen Auftritt der Jungs doch etwas ungewohnt erscheinen ließ. Macht im Endeffekt aber nix, weil das nicht auffiel. Denn die Metzger zockten zur Freude Vieler Songs wie „I Will Rape And Murder“, „Torture Pit“, „Cult Of Gore“, „Chainsaw Masturbation“ und „Blood For The Bloodgod“ (Blut für die Blutbank!) genauso routiniert herunter wie vor dem Besetzungswechsel. Auch wenn die Leute den groovenden Death Metal der Jungs ganz gut aufnahmen, war auch DEBAUCHERY klar, dass eigentlich alle ungeduldig auf DISMEMBER warteten.

Und was soll man sagen? Das Warten sollte sich lohnen. Auch wenn die Stockholmer in absehbarer Zeit ihren Zwanzigsten begehen werden (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!), ist von Abnutzungserscheinungen keine Spur! Die Neubesetzung des Viersaiters nach Rickard Cabezas Ausstieg darf man da freilich nicht hinzuzählen, zumal sich der neue Mann am Bass, Tobias Christianson, in den Reihen der alten Recken sehr gut macht. Und die haben auch nicht das geringste verlernt. Fred Estby schmückt sich heutzutage mit einem totalen Kultobjekt von Pornoschnauzer, der selbst einen Burt Reynolds vor Neid erblassen lassen dürfte. Dafür scheint Matti Kärki bei jedem Auftritt, den ich von der Band sehe, ein paar Kilos mehr auf die Waage zu bringen. Dient aber alles nur der Resonanz! Und schwach bei Stimme war Matti an diesem Abend auf keinen Fall! Songtechnisch sind DISMEMBER eine dieser Bands, die mit jedem Set auf der sicheren Seite sind. Bei einer Songauswahl, die „Where Ironcrosses Grow“, „Soon To Be Dead“, „Trendkiller“, „Casket Garden“, „Life – Another Shape Of Sorrow“, „Skin Her Alive“, „Tragedy Of The Faithful“, „Reborn In Blasphemy“ oder „Silent Are The Watchers“ beinhaltet, kann man sich aber auch kaum mehr wünschen, oder? Mit „Shadows Of The Mutilated“, „Blood For Paradise“ und „Autopsy“ gab es darüber hinaus noch einige Songs vom neuen Album um die Ohren, bevor Matti & Co. bei der Zugabe endlich den unablässigen Forderungen aus dem Publikum nach „Override The Overture“ und dem mächtigen „Dreaming In Red“ nachgaben.

10.03.2006

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