Rock am Ring
Der Festivalbericht vom Rock Am Ring 2014

Konzertbericht

Billing: Architects, Coldrain, Crossfaith, Editors, Heaven Shall Burn, Karnivool, Kvelertak, Linkin Park, Opeth, Pennywise und The Offspring
Konzert vom 2014-06-05 | Nürburgring, Nürburg

Rock am Ring

Mehr Kontrast geht kaum, denn danach schicken sich HEAVEN SHALL BURN an, um den Platz zu zerlegen. Die Band hat ein neues Backdrop und auch einige Pappfiguren auf der Bühne. Schon bevor HEAVEN SHALL BURN die Bühne entern, scheint irgendwie der Wurm drin zu sein. Ständig gehen die Flammenwerfer los, was irgendwie nicht geplant scheint. Als die Thüringer auf die Bühne kommen und die ersten Töne zu „Die Stürme Rufen Dich“ erklingen, werden die Augen im Publikum groß. Was ist das denn bitte? Ein seltsamer, übersteuerter Brei dröhnt von der Bühne ins Publikum. HEAVEN SHALL BURN lassen sich kaum beirren und vermuten wohl nur anfängliche Probleme. Stellenweise wird der Sound besser, aber im TV wird es wohl noch deutlich schlechter übertragen. Doch trotzdem sieht man Markus Bischoff mindestens zehn Mal den Blick des Tontechnikers suchen und hektisch Zeichen geben. Häufig fasst er sich auch schmerzhaft an sein Ohr, scheint wohl eine heftige Rückkopplung zu haben. Die Fans applaudieren trotzdem kräftig und feiern ausgelassen zur Musik. Aufgrund der begrenzten Spielzeit gibt es wenige Ansagen und so richtig platzt der Knoten bei Markus an diesem Abend nicht. Er scheint verkrampft, aber sehr engagiert und bemüht, die Soundprobleme zu überspielen. „Hunters Will Be Hunted“ – der Song gegen Jäger- kommt live enorm gut rüber und besonders im Mittelteil legt sich eine ganz tolle Stimmung auf die Menge. Besonders „Trespassing“ wird stark bejubelt und abgefeiert, dabei spielt sich vorher noch eine kleine Tragödie ab. Markus fasst in die Flammen und verbrennt sich. Schmerzhaft hebt er sich den Unterarm und schaut immer wieder böse und wütend nach hinten. Die komplette Band verlässt dann auch die Bühne und die TV-Übertragung wird genau da gestoppt. Tapfer kommen HEAVEN SHALL BURN wieder nach draußen und stimmen „Godiva“ vom aktuellen Album „Veto“ an. Kurioserweise lautet die erste Textzeile „Come save me from the burning…“. Wer auch immer für dieses Desaster verantwortlich war, gehört definitiv kräftig geohrfeigt.

Galerie mit 13 Bildern: Heaven Shall Burn - Rock Am Ring 2014

Dann lässt es sich der Veranstalter Marek Lieberberg nicht nehmen, auf der Bühne eine Rede zu halten. Schon bei der vorherigen Pressekonferenz gibt er die Marschrichtung an – Wir rocken weiter! Sichtlich berührt ist der Rock Am Ring-Macher, aber auch kampflustig und nicht bereit, sich „unser Festival“ kaputt machen zu lassen. Er motiviert die Fans und klatscht zu „Ein Kompliment“ von SPORTFREUNDE STILLER die ersten Reihen ab. Die Fans feiern ihn mit „Marek“-Rufen und halten zahlreiche „Danke“-Schilder hoch.

Die Rede von Marek Lieberberg könnt ihr euch hier anschauen:

Auf der Centerstage spielen DIE FANTASTISCHEN VIER und ich höre die Metalfans schon abwertend schnaufen. Allerdings muss man sagen, dass man dem Trio (und Andy Ypsilon) anmerkt, dass hier richtige Profis am Werk sind. Mit „Thunderstruck“ von AC/DC anzufangen und darauf „Fantas“ zu singen ist schon dreist. Bei Songs wie „Was Geht?“ oder „Erntet Was Man Sät“ springt der ganze Ring, der an diesem Abend schier aus allen Nähten platzt.

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Besoffene sagen ja bekanntlich immer die Wahrheit und zeigen sich ungewollt philosophisch. Während des KVELERTAK-Auftritts sagt einer zu mir „Danke, dass du da bist. Denn ohne dich wäre Rock am Ring nicht das, was es mit dir ist.“ Das trifft den Kern der Sache ganz gut, denn ganz gleich wohin es die Musikfans im nächsten Jahr treibt – es wird nie wieder so sein wie in den 29 Jahren davor!

Rock am Ring

LINKIN PARK sind ganz sicher keine der Bands ganz oben auf meinem Zettel, aber das Kontrastprogramm war nicht attraktiv. Auch wenn ich mit der Band nichts mehr anfangen kann und LINKIN PARK auch nicht für meine musikalische Sozialisierung verantwortlich sind, so kenne ich doch die ersten drei Alben der Amerikaner sehr gut und weiß, dass sie eine ganze ordentliche Lichtshow haben sollen. Der folgende Auftritt bestätigt dies auch – visuell sehr beeindruckend. Allerdings zeigt er auch, dass die Band die Show schon mächtig nötig hat, denn LINKIN PARK sind einfach langweilig, besonders wenn man den ganzen Zauber drumherum subtrahiert. Dann bleiben kindliche Melodien, die für den Moment gemacht sind, aber inhaltlich relativ wenig hergeben. So verlassen wir den Ring relativ früh, um fit für den nächsten Tag zu sein.

Galerie mit 4 Bildern: Linkin Park - Rock Am Ring 2014

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Fazit: KARNIVOOL und OPETH liefern feinsten Prog und heben das Niveau des Festival für diesen Tag enorm an!

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12.06.2014

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