Heaven Shall Burn - Heimat

Review

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HEAVEN SHALL BURN sind Deutschlands größte Metalcore-Band und haben mit „Übermacht“ auf „Of Truth & Sacrifice“ einen Song geschrieben, der ihre Livepräsenz in einem Wort zusammenfasst. Fünf Jahre ohne neues Album sind eine lange Zeit – der genannte Vorgänger erschien zu Beginn der Pandemie und erlebte sein Livedebüt erst zwei Jahre später. Dass mit „Heimat“ ein aufsehenerregender Titel die neue Platte der Thüringer ziert, ist kalkuliertes Statement. Ebenso der Tour-Stopp in Themar, wo 2017 das Nazi-Festival „Rock gegen Überfremdung“ stattfand. Ist das neue Album also noch bissiger und politischer als bisher?

HEAVEN SHALL BURN über die Heimat

Dass mit „Heimat“ nicht die Vereinnahmung des Begriffs durch rechtsextreme Strömungen – in Thüringen besonders präsent – gemeint ist, dürfte jedem Fan der Truppe klar sein. Gitarrist und Gründungsmitglied Maik Weichert erklärt:

„Mit dem Titel ‚Heimat‘ wollen wir ganz bewusst dieses Stirnrunzeln erzeugen, das sich bei Leuten wie uns automatisch bei diesem Begriff einstellt. Heimat ist eigentlich ein wunderschönes Wort, was es umso schlimmer macht, dass es bei mir dieses Halskratzen erzeugt, weil der Begriff so wahnsinnig oft instrumentalisiert und als Kampfbegriff verwendet wird.“

Gemeint ist auch die musikalische Heimat, die HEAVEN SHALL BURN seit 1995 (damals noch als B4 THE FALL und später CONSENSE) für alle Mitglieder bedeutet.

Merkt man der Musik die Brandthemen an?

Dass stramme Faschos bei HEAVEN SHALL BURN keine Heimat finden, ist bekannt. Doch funktioniert „Heimat“ auch ohne politischen Kontext? Ja – und zwar hervorragend. Im Kern ist „Heimat“ ein kraftvolles Album zwischen Metalcore und Melodic Death Metal, das viele Highlights bietet.

Der Opener „War Is The Father Of All“ liefert mit Orchesterklängen und schleppenden Riffs schwere Kost zwischen BOLT THROWER und FLESHGOD APOCALYPSE. „Confounder“ überzeugt mit starken Gitarrenleads, zu denen Marcus Bischoffs Stimme einen räudigen Kontrast bildet. Ähnlich intensiv: „A Whisper From Above“.

Für KILLSWITCH-ENGAGE-Fans gibt’s mit dem „Numbered Days“-Cover ein besonderes Schmankerl: Der Klassiker vom Album „Alive Or Just Breathing“ bekommt nicht nur eine HSB-Frischzellenkur, sondern glänzt mit Originalsänger Jesse Leach als Featuregast. Einmal mehr beweisen die Jungs ihr Gespür für starke Coverversionen.

„Heimat“ ist typisch HEAVEN SHALL BURN – verdammt stark

Mit ihrem zehnten Album bündeln HEAVEN SHALL BURN all ihre Trademarks zu einem wuchtigen Gesamtwerk, das kaum Wünsche offenlässt. Gleichzeitig setzen die Thüringer wichtige Zeichen. Gemeinsam mit ihren Freunden von CALIBAN untermauern sie: Deutschlands Metalcore-Speerspitze bleibt fest in ihrer Hand. „Split Program 3“ wann?

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21.06.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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6 Kommentare zu Heaven Shall Burn - Heimat

  1. c00kie_skull sagt:

    Das Review lässt mich irgendwie unbefriedigt zurück. Ich habe kaum was über die Qualität des Albums erfahren. Bei einer Band dieser Größenordnung fühlt sich das irgendwie seltsam an. Liest sich wie ein Pressetext.

  2. Cyi sagt:

    Musikalisch wurde das ganze Album in 8 Sätzen zusammengefasst…. Über die politischen Aspekte rede ich nicht… Ich freue mich schon auf das Album!

  3. _HUBI_ sagt:

    Als langjähriger Fan der „Rockergruppe von Nirgendwo“ kann ich hier nur sagen: Heaven Shall Burn haben noch nie besser geklungen! Was meine ich mit besser? Schwierig ^^ denn jedes bisherige Album hatte einen gewissen Einschlag.

    „Heimat“ kombiniert die besten Eigenschaften von Heaven Shall Burn und bringt diese auch auf den Punkt! Wo mir „Of Truth and Sacrifice“ doch tatsächlich eine Spur zu lang geworden ist, haben wir hier die perfekte Länge für aggressive Töne, große Melodien und eine ordentliche Prise Epik.

    Meiner Meinung nach der bisher beste Output der Thüringer. Glatte 10/10 !!!

    10/10
  4. dillerheinz sagt:

    Ich gebe meinen Vorrednern recht. Das Review ist bemerkenswert dünn. Aber das Album ist schon sehr stark, Songs und Produktion nahe an der Perfektion. Obwohl mein all-time-favourite immernoch „Wanderer“ ist und bleibt.
    Zugegeben: der Begriff „Heimat“ transportiert natürlich eine gewisse Ambivalenz. Aber über politische Aspekte zu diskutieren ist mir in diesen Tagen auch zu mühselig.

    8/10
  5. destrukt. sagt:

    Nachdem mich der direkte Vorgänger doch über weite Strecken (auch aufgrund des Doppelalbum Formats) kalt gelassen hat, ist „Heimat“ definitiv wieder ein Schritt vorwärts zu alter Form. Nicht nur sind die wunderbaren Instrumentalstücke zurück, die kaum schlechter sind als das, was Olafur Arnalds auf der „Antigone“ beigesteuert hat, sondern endlich ist auch wieder ein epischer Opener am Start, der absolut in die Riege von „Counterweight“, „Endzeit“ oder „Godiva“ gehört. Der vermehrte Fokus auf Melodie, der sich speziell auf der ersten Hälfte des Albums mit dem genialen Tripel aus „Confounder“, „Empowerment“ und „A Whisper from Above“ mit einem teils wunderbar edge-of-sanityesken Flow manifestiert, steht der Band ausgezeichnet. Hinten raus wirds dann leider etwas dünner und die Songs bieten wenig mehr als Standard-HSB-Kost, ausgenommen vllt „A Silent Guard“ mit dieser schweren Mid-Tempo Epik. Die Auswahl des Cover-Songs empfinde ich dieses Mal weniger gelungen, weil stilistisch zu nahe und daher wenig Möglichkeiten nen wirklich eigenen Anstrich zu verpassen. Soviel zum positiven. Persönlich hätte ich mir vllt den ein oder anderen Bolt-Thrower-Moment gewünscht. Hat zb bei „They shall not pass“ exzellent funktioniert und ist zweifelsohne einer der besten Songs der ganzen HSB-Disko. Was mich aber tatsächlich richtig nervt, ist einfach dieses monotone Signature-Drumming. Diese ständigen Passagen mit constant doublebass und Snare auf jeder Viertel ist einfach die halftime Variation dieser unsäglichen hammerblast-grütze und funktioniert für mich in keinem Tempo und schon gar nicht, wenns ad nauseam verwendet wird. Will nicht sagen, dass es komplett nicht passt, und es ist auch keine exklusive Eigenschaft hießigen Albums, aber ein Thema, über das ich bei HSB grundsätzlich stolpere und bei mir dazu führt, dass der Genuss immer ein wenig getrübt wird und ich mir mittlerweile lieber ne Best-Of zusammenstelle, als ein komplettes Album anzuhören. Naja, genug des Rants. Viel Licht, bekannter Schatten, und neben der musikalischen Güte bleiben HSB mehr noch mit ihrer Attitüde und Positionierung ein wichtiger und relevanter Vertreter der hießigen Musiklandschaft. 7,5

    8/10
  6. metal-maniac sagt:

    Wieder richtig starkes Album nachdem mich das Doppelalbum-Format der letzten Platte auch etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Der noch stärkere Fokus auf die melodischere Seite der Band gefällt mir persönlich ausgezeichnet. Bolt Thrower-worship haben sie ja nun schon mehr als genug praktiziert 😉 Die Kritik am Schlagzeug kann ich nachvollziehen. Für mich gehört das aber einfach zum Band-Sound dazu.

    9/10