Taubertal Open Air 2000
Taubertal Open Air 2000

Konzertbericht

Billing: Taubertal Open Air 2000
Konzert vom 2000-08-01 | , Taubertal

Ob JBO ein würdiger Headliner für diesen Freitag war sei mal dahingestellt. Stimmungsmäßig hätten es JBO jedenfalls nicht besser erwischen können, das Taubertal war angeheizt ohne Ende – In Extremo sei Dank. Die Frage war nun, was die Erlanger draus machen würden. Tja, die Umbaupause war doch recht lang und es schien so, als machten sich die ersten schon in Richtung Aftershowzelt oder Campingplatz auf um die Party dort fortzusetzen. Irgendwann erschienen dann die pinkfarbenen Protagonisten doch auf der Bühne, natürlich mit dem obligatorischen Vorwort von Hauptsponsor Bayern 3. JBO vergaßen nicht zu erwähnen, dass ihr nächstes Album erst im November erscheinen wird, dass sie sich von ihrem Bassisten und Schlagzeuger trennen werden und dass sie das Publikum nicht mit irgendwelchem unbekannten Liedern verwundern möchten. Eine wunderbare Ausrede um die alte Palette von Coversongs runterzuspielen. Doch dem Publikum war das auch gar nicht so unrecht hatte ich den Eindruck, schließlich kannte die Lieder wirklich jeder und so schafften es JBO das Taubertal zum Grölen zu bringen. “Walk with an erection” – bei diesem Lied erschien ein langhaariger Stripper auf der Bühne, der dann seine erigierte Phallus-Prothese dem Publikum entgegenhielt. Gegen Ende des Liedes versuchte er noch mit dem Ding zu onanieren, ob er Erfolg hatte konnte man aufgrund der dichten Shownebelschwaden nicht 100%ig feststellen. Diese Showeinlage war genau wie der Rest des Auftritts zwar spektakulär aber dennoch nicht wirklich überzeugend. Ihr unerreichbar hohes Niveau stellten JBO erneut unter Beweis, als sie ihren Song “Hose runter” als Botschaft gegen Rechts darstellten. Schließlich stellten wir fest, dass wir einfach noch nicht betrunken genug waren um JBO zu genießen und daraufhin besorgten wir uns noch ein paar Bier. Das Publikum war auf jeden Fall recht angetan von JBO. Die Nacht klang mit einer guten Coverband im Aftershowzelt und Campingplatzsessions aus, alles in allem ein ganz netter Abend! Die erste Band, die ich am frühen Samstag Nachmittag noch ansatzweise mitbekommen habe war Die Happy. Die aus Tschechien stammende Sängerin ist zwar schon ein attraktiver Anblick, aber ihr posendes Getue war ziemlich ätzend. Gipfel der Lächerlichkeit war ihr Gestöhne und die Versuche das Publikum zu animieren mitzumachen (Zitat: “Ahhh ohhh… kommt, lass mich hören wie das ist wenn ihr Sex habt… ahhh ohhhh..”). Nach dem gestöhnten Orgasmus war Gott sei Dank recht schnell Schluss mit Die Happy. Ebenso enttäuschend waren Eaten bei Sheiks, nach dem ersten Song entschied mich für die Campingplatzparty, verpasste Vivid und kehrte erst wieder zurück bei No Fun At All. Die vier Schweden waren der erste internationale Act dieses Festivals. Was sie ebenfalls von allen anderen Bands bisher unterschied: Anstatt mit einer gut einstudierten Opening Show das Publikum zu verblüffen gingen sie ganz lässig auf die Bühne und checkten erst noch mal alle Instrumente durch. Dies kam aber bei ihren Fans, von denen etwa 500 vor der Bühne standen gut an, so dass die Band einen mächtigen Applaus erhielt ohne überhaupt losgelegt zu haben. Noch bevor dieser abgeebbt war gingen die Schweden in die Offensive und prompt startete direkt vor der Bühne ein fetter Pogo, der später mit Wassereinsatz entschärft wurde. No Fun At All lieferten lässig einen geilen Punkrock Auftritt ab und wurden vom Publikum dafür gefeiert.

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31.08.2000

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