Taubertal Open Air 2000
Taubertal Open Air 2000

Nach den Farmer Boys musste ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, so dass ich Uncle Ho ganz und Oomph! beinahe ganz verpasste. Oomphs! letzten Liedern nach zu urteilen war das nicht weiter schlimm, denn die hörten sich alle ziemlich gleich an, doch ihr Industrial Geknüppele schien das Publikum noch weiter anzuheizen. Ihr Frontmann erinnerte mich an den Psychopathen aus 12 Monkeys, startete sogar erste Crowd-Surfing Aktionen. Bemerkenswert sind noch ihre netten Kostüme, auf jeden Fall einfallsreicher als die von JBO. In Extremo Gegen 9 Uhr, die Dunkelheit ist inzwischen eingebrochen, forderte die Crowd mit Sprechchören ihre Mittelalterhelden. Bereits beim Soundcheck der Dudelsäcke ernteten die Musiker tosenden Applaus, die Stimmung war wirklich am überkochen. Nach kurzer stimmungsvoller Ansage von Bayern 3 krachte auch schon In Extremos Opener “Es regnet Spielmannsblut” mit einer fetten Light- und Pyro-Show über die Boxen. Kraftvoll ging es dann weiter mit den Songs aus “Verehrt und Angespien”, mit denen die Berliner es ja sogar in die Top Twenty geschafft haben. Stilvoll war auch die Bühnendeko, die aus Fackeln, Pranger und Galgen bestand und auch die Kostüme der Band waren bei weitem nicht so lächerlich wie die manch anderer Band. Die drei Dudelsackspieler fügten sich auf geniale Weise in den Sound von hämmernden Gitarren, krachenden Drums und dem mal bardenhaften, mal heroischen Gesang von Frontmann Michael Rein (er hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Campino von den toten Hosen) ein – Medieval Metal at its best – und das Taubertal bebte! Absoluter musikalischer und effektmäßiger Höhepunkt war die Zugabe, das Lied nach dem die Band betitelt ist: “In Extremo”. Das Septett aus Berlin gehörte zweifellos zu den besten Acts des Festivals.