A Killer´s Confession - Victim 1

Review

Soundcheck September 2024# 21

Als Frontmann von MUSHROOMHEAD nahm Waylon Reavis in den 2000er-Jahren drei Alben auf, um sich danach zunächst von der Musik zurückzuziehen. Mit A KILLER’S CONFESSION meldete er sich 2016 wieder zurück und legt mit seiner Nachfolgeband bis dato drei Alben vor, auf die nun das neue Werk, „Victim 1“ folgt.

A KILLER’S CONFESSION – Machen den Namen zum Programm

Was geht im Kopf eines Selbstjustizlers vor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, böse Jungs zur Strecke zu bringen? Mit dem Entschluss ihrem Bandnamen gerecht zu werden, widmen sich A KILLER’S CONFESSION auf ihrem vierten Album dieser Frage. Das Konzept dreht sich um die inneren Dialoge und komplexen Gefühle des Protagonisten. Mit industrieller Härte und melodischen Refrains nehmen die Geschichten der zehn Tracks den Hörer mit in das widersprüchliche Innenleben des Anti-Helden, der zum Killer wird.

Die Singles „Greed“ und „Martyr“ zeigen sich als wenig überraschende Alternative/-Modern Metal-Songs mit einem Wechsel aus Klargesang und Growls, die aber dank ihrer eingängigen Refrains und groovenden Riffs kombiniert mit elektronischen Spielereien gut funktionieren.

Ähnlich verhält es sich mit „Sun“ und „Purpose“ und auch das Duett „Voices“ mit Aaron Nordstorm macht in seinem Aufbau keine Ausnahme. Während der GEMINI SYNDROME-Sänger die Stimme des einen Teils des Gewissens des Killers übernimmt, steht Reavis‘ Gesang für die andere Seite und so entsteht ein Wechselspiel wie in Jekyll and Hyde.

Jenseits vom Mainstream geht auch

Tracks, die sich leicht vom eher homogenen Sound der Platte abheben, gibt es, für diejenigen, die dranbleiben. „Kill Or Be Killed“ puncht ordentlich mit aggressiven Strophen à la ROB ZOMBIE und rhythmischem Chorus. Auch die leicht progressive Durchschlagskraft von „Filth“ ist nicht von der Hand zu weisen. Mit „The Rain“ greifen die Amerikaner nochmals tiefer in die brutalere Industrial-Schublade und verzichten auf Mainstream-Bauteile, der sie sich sonst allzu gerne bedienen.

„Victim 1“ hebt sich nicht vom Durchschnitt ab

Mit dem bewährten Konzept von eingängigen Melodien und harten Riffs, macht die Truppe aus Ohio auf ihrer neuen Platte zwar nichts falsch, schafft es aber nicht, über den Standard hinauszukommen. Lässt man sich auf die Story hinter „Victim 1“ ein, darf man sich jedoch mindestens eingestehen, dass das Konzept des Albums im Großen und Ganzen aufgeht und A KILLER’S CONFESSION zehn brauchbare neue Songs vorlegen.

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13.09.2024

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