A Subtle Understatement - Vestige

Nach einer ersten, selbstbetitelten Demo von 2009 veröffentlichten die fünf Franzosen mit dem interessanten Bandnamen A SUBTLE UNDERSTATEMENT im Mai diesen Jahres via Ultimhate Records ihre Debüt-EP „Vestige“. Vor allem lässt mich die Bandinfo an der Stelle aufhorchen, wo diverse Liveauftritte im Vorprogramm von Bands wie u.a. ABORTED, HACRIDE und ROTTEN SOUND aufgezählt werden. Scheinbar bewegen sich A SUBTLE UNDERSTATEMENT also im Bereich zwischen Progressivem Death Metal und Grindcore?

Nein, daneben. Nicht meilenweit, aber dennoch daneben, denn auf „Vestige“ gibt es modern eingefärbten Death Metal zu hören, der mal ein bisschen mehr in Richtung Melo Death schwingt, mal (vor allem im Rausschmeißer „04:00 AM“) eher in Richtung Deathcore. Vergleiche mit THE BLACK DAHLIA MURDER und THE FACELESS, die sich ebenfalls in der Bandinfo finden, sind also gar nicht so weit daneben, wenngleich A SUBTLE UNDERSTATEMENT auf „Vestige“ nie die Eingängigkeit von THE BLACK DAHLIA MURDER oder die irre Geschwindigkeit von THE FACELESS erreichen. Dennoch: Nett ist „Vestige“ allemal, wenn auch mittlerweile wirklich nichts Neues mehr. Melodische, teils sehr verfrickelte Leads treffen hier auf schwere Riffs, Sänger Jeromie schwenkt zwischen Growls, die ebenfalls stark an THE BLACK DAHLIA MURDER erinnern und so eine weitere Parallele bilden, und höheren Screams, die dann doch eher nach 08/15 klingen. Hier und da bleibt mal etwas hängen, alles in allem ist „Vestige“ aber Standardware.

So kann man dem Pressezettel insofern rechtgeben, als dass Fans von THE BLACK DAHLIA MURDER und THE FACELESS ruhig mal in „Vestige“ reinhören können, wenn sie auf der Suche nach ähnlich gearteten Bands sind – allerdings sollten sie sich klar sein, dass A SUBTLE UNDERSTATEMENT (noch) keineswegs in der selben Klasse spielen. Wie gesagt: Standardware.