Abominant - Onward to Annihilation
Eckart Maronde
Die US-Death Metaller ABOMINANT geben sich mit ihrem neuen Album „Onward To Annihilation“ zumindest optisch stilsicher, soviel ist klar. Das bonbonfarbene Monster-Battletech-Cover sieht zwar strunzdoof aus, gibt aber einen sehr schönen Vorgeschmack auf die enthaltene Musik: Rumpeliger US-Death Metal ohne große Finessen mit gelegentlichen schwarzmetallischen Einsprengseln.
Aber der Reihe nach: Mit „Onward To Annihilation“ nehmen ABOMINANT aus Elizabethtown, Kentucky ihren mittlerweile zehnten Anlauf, um der Musikszene in irgendeiner Weise ihren Stempel aufzudrücken. Ob das allerdings klappt, wage ich zu bezweifeln. Zu unspektakulär waren ihre bisherigen Alben, und beim neuen ist kein Qualitätsquantensprung zu verzeichnen. Die ersten beiden Tracks auf „Onward To Annihilation“ rauschen jedenfalls ohne größere Aufreger durch Boxen und Gehörgänge, bis Track Nummer drei Erinnerungen wachruft: Richtig, das ist eine Coverversion von „Left To Rot“ vom allerersten HYPOCRISY-Album, hier allerdings in einer etwas verwaschenen Version, das nicht die Kanten und die Vehemenz des Originals besitzt.
Aber „Onward To Annihilation“ hat auch seine lichten Momente: „Battlescarred“ setzt teilweise auf schwarzmetallische Schrammelriffs, die dem Song eine infernalische Atmosphäre verleihen. In diese Richtung geht auch das abschließende „Legions Of Hell“, wo nur der grunztiefe Gesang und etwas grob geschnitzte Breaks die Verortung der Band im Death Metal verraten. „Hold Your Ground“ wiederum ist ein sehr ungewöhnlicher Song, setzt er doch auf überdrehten Power-Metal-Gesang und eine effektive Hookline, wodurch er fast schon punkig daherkommt. Nicht schlecht, aber auf dem Album auch so etwas wie ein Fremdkörper.
ABOMINANT haben es insgesamt nicht geschafft, mit „Onward To Annihilation“ mehr als ein grundsolides Album zu erschaffen. Zwar hart (auch in der Produktion), aber eben auch unspektakulär, wird es wohl nur die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Alle anderen müssen diese Platte nicht im Schrank stehen haben.
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