Alesana - Where Myth Fades To Legend

Review

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Ich hatte ALESANA tatsächlich eine Menge zugetraut. Die Band aus North Carolina hatte mit dem Debüt nicht nur meine Erwartungen geweckt. Sie haben nie einen Hehl aus ihrer Vorliebe zum kitschig-schwülstigen Einfluss in ihre irgendwo zwischen Emo, Screamo und ein bisschen Punkrock angesiedelten Sound gemacht, vielleicht, wollte man eine Schublade finden, am ehesten noch unter Post Hardcore einzuordnen, auch wenn die Musik mit Hardcore eigentlich nur noch am Rande etwas zu tun hat. Nun gibt es Album Nummer zwei „Where Myth Fades To Legend“ und die Sache ist irgendwie ein zweischneidiges Schwert.

ALESANA beschreiten immer noch das Extrem des demonstrativ poppig-kitschigen Gesangsstils, und ein Schmunzeln kann ich mir auch dann nicht immer verkneifen, wenn im Gegenzug die Brüllvocals wie eine etwas angepisstere Version von Gollum klingen. Das hat trotz allem irgendetwas Reizvolles, wird bei zahlreichen Hörern für Zahnschmerzen sorgen, aber Fans des beschriebenen Genres auch begeistern. Wer ein Problem damit hat, sollte sich diesem Album schon von vornherein nicht nähern.

Andererseits wirken die Songs auf mich leider zum größten Teil etwas substanzlos. Ich freue mich zwar hin und wieder über die gelungenen Gitarrenleads, die teilweise schon etwas aus dem traditionellen Metal stammen, wundere mich aber bei einigen Nummern über die vorherrschenden Schwächen im Songwriting. Ob hier Weniger Mehr gewesen wäre, sprich, ALESANA sich statt auf das eisenharte Einhaltung ihrer Linie etwas mehr auf die Songs hätten konzentrieren sollen, lässt sich schwer sagen, weil mit einer stilistischen Änderung dieser besondere Reiz (bzw. das knallrote Alarmsignal, je nach Sichtweise) natürlich verloren gehen würde. Dass man trotz strikt klischeebedachter Auslebung der künstlerischen Ader auch Punkten kann, beweisen immerhin die Nummern „Seduction“ und „As You Wish, die kompositorisch durchaus Potenzial besitzen. Der Rest ist eigentlich nur dann wirklich begeisterungsfähig, wenn man volle Kanne in die Klischeekerbe schlägt, auch als Hörer. Das muss nichts Schlechtes sein, Kunst braucht seine Zielgruppen, dennoch, da wäre eine größere Hitdchte sicher möglich gewesen.

Ich nehme nicht an, dass ALESANA mit ihrer Musik Gegner des Genres umstimmen wollen, in dieser Form wird das aber auch für scheuklappenfreie Alleshörer schwierig. „Where Myth Fades To Legend“ ist keineswegs schlecht, es fällt nur letztlich viel weniger auf, als es das dank der stilistischen Richtung eigentlich müsste.

16.06.2008

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