Amon Amarth - Versus The World

Review

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und langsam aber sicher sind alle CDs erschienen, auf die man sich während dieser 365 Tage gefreut hat. So dürfte das mittlerweile vierte Full Length-Album der Vorzeigewikinger AMON AMARTH namens „Versus The World“ eines der letzten, wenn nicht sogar das letzte Highlight dieses alles in allem doch recht befriedigenden Veröffentlichungsjahres sein. Und eines kann man vorneweg schon sagen: Fronthüne Johan Hegg und seine Mitstreiter werden mit ihrem neuen Langeisen keinen ihrer Fans enttäuschen. Große Stilbrüche darf man nicht erwarten, aber „Versus The World“ hebt sich trotzdem ein gutes Stück von seinem Vorgänger „The Crusher“ ab. Regierte anno 2001 bei den fünf Schweden noch zügellose Gewalt, geht man dieser Tage, was das Tempo angeht, etwas gemäßigter und abwechslungsreicher zu Werke. Obligatorische, brutale Double Bass-Attacken, die in Kombination mit der einmal mehr hervorragenden, melodiös-brachialen Gitarrenarbeit wunderbare Nackenbrecher ergeben, wechseln sich hier vermehrt mit langsameren, schleppenderen, fast schon death-doomigen Stücken (z.B. „Where Silent Gods Stand Guard“ oder das sogar für AMON AMARTH-Verhältnisse ungemein melodiös ausgefallene „Across The Rainbow Bridge“) ab, was diesem Rundling eine ungleich längere Haltbarkeit als seinem Vorgänger beschert. Auch produktionstechnisch gibt es Änderungen zu vermelden, da das bisher immer gewählte Abyss Studio seine Pforten so gut wie geschlossen hat. So entschied man sich für das Berno Studio in Malmö, dessen Sound wie eine Frischzellenkur für AMON AMARTH wirkt, da Abyss-Produktionen in letzter Zeit etwas zur Gewohnheit geworden sind. Auffällig ist auch, dass Johan Hegg sich gesanglich ein wenig verändert hat. Bewegte er sich früher desöfteren in höheren, gekreischten Regionen, dominiert auf „Versus The World“ ganz klar tiefes Gegrunze, dessen Dunkelheit im (zwar gesprochenen, aber genau deswegen ultraböse klingenden) Intro zu „Thousand Years Of Oppression“ seinen Höhepunkt findet. So bleibt abschliessend zu sagen, dass sich wirklich jeder Fan der Band dieses Album blindlings kaufen kann. Wer die Jungs bisher nicht mochte, wird ihnen aber wohl auch jetzt nicht freundlicher gesonnen sein. Trotzdem sollte man auf jeden Fall mal in Songs wie das schon von den Sommerfestivals bekannte „Death In Fire“, den ultimativen Nackenmuskelkiller „For The Stabwounds In Our Back“, den mächtigen Titeltrack oder das diese Platte würdig beschliessende „…And Soon The World Will Cease To Be“ reingehört haben. Das ist erstklassiger, melodischer Death Metal!

07.11.2002
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