Amor - Love Vs. Logic

Review

Kurz vor dem Valentinstag darf ich mich mehr als passend mit AMOR beschäftigen. Nein, hier geht es weniger um den dicken Liebesengel der römischen Mythologie, sondern viel mehr um eine Band die all ihre lyrischen und musikalisch-manifestierten Energien für zwei Jahre in einen Topf geschmissen hat, um in 2018 unter dem Label Arising Empire zu debütieren. Dabei sind AMOR keinesfalls Neulinge in ihrem Fach. Zwei EPs („Amor“ und „Stitched Together“) wurden in den letzten Jahren vorangeschickt, die sich in den Staaten mehr als gut gemacht haben. Jetzt habe ich also „Love Vs. Logic“ vor mir, welches heute mit elf Songs an den Start gebracht wird. AMOR. „Love Vs.Logic“. Valentinstag. Passt doch hervorragend. Inwieweit ich das von der Platte ebenfalls sagen kann, klärt sich im Folgenden.

Keine Core-Keule geschwungen

AMOR setzen auf intensive Melodien statt übertakteter Hektik und übertriebenen Breakdowns. „Poison Play“, die erste Single, ist ein Beweis für die ruhige Gelassenheit und seichte Daseinseinform dieser Platte. Fast möchte man das Ganze süßen Metalcore nennen. Ok. Bittersüßen Metalcore. Hier ist eher in your soul anstatt in your face das vorherrschende Thema. Filigrane Songstruktur statt Core-Keule. Shouts und Growls eher reduziert angewandt und lediglich zur Akzentierung des Tracks eingesetzt, wird während der gesamten Spielzeit viel mehr auf den cleanen Gesang und den Transport der Lyrics und Bedeutung der Songs Wert gelegt. Stimmlich hat das etwas von einem jungen Chester Bennigton, das nur mal so am Rande lobesfrei erwähnt. Qualitativ liefert die Band hier auf gutem Niveau ab. Bei „Heart Locker“ treffe ich auf zackiges Gitarrenpicking mit einem Fronter der sich in den Middleparts auch mal etwas kantiger und roher blicken lässt, bevor im Refrain wieder die softe Seite die Überhand gewinnt. Hauptsächlich sind es aber die knackigen Bass-und Gitarrenlines, die den Song antreiben und ihn zu meinen Favoriten transferieren.

Biss-Vermissung

Aber genau dieses gewisse, interessante Böse blitzt einfach für meinen Geschmack noch viel zu selten auf der Platte durch und führt dazu das „Love Vs. Logic“ eher vor sich hin dümpelt als aggressiv zuzubeißen. Vielleicht wollen das AMOR aber auch gar nicht. Dieses zubeißen. Um jedoch länger in den Köpfen zu bleiben, als eine Spiellänge der Veröffentlichung, fehlt hier das provokativ Spezielle. Wer bittersüßem Metalcore aber etwas abgewinnen kann, sollte sich AMOR merken. Die Band. Nicht den dicken Liebesengel der römischen Mythologie.

02.02.2018

It`s all about the he said, she said bullshit.

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