...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Tao Of The Dead

Review

…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD sind eine dieser Bands, die zeitgemäße Musik lässig mit Traditionellem verbinden, und die dabei so experimentell und kunstvoll klingen, dass sie meilenweit aus dem Einheitsbrei herausragen, gleichzeitig aber zugänglich genug sind, um ganze Scharen von Musikfreunden unter einem Dach zu vereinen. Die Texaner haben mit „Tao Of The Dead“ innerhalb von nur zehn Tagen ein neues Album eingespielt, das ganz in der Tradition großer Konzeptalben aus zwei Teilen besteht, zwei Songs aus mehreren Parts, zwei Albumseiten, wenn man so will.

Song Nummer eins ist der elfteilige Auftakt, der nur während der ersten paar Durchläufe noch etwas zerfahren wirkt. Die kunstvoll arrangierte Nummer ist eine aufregende Achterbahnfahrt, sehr gitarrenlastig diesmal, in ruhigen Parts durchaus Indie-lastig und rührig-emotional, in den wilderen Augenblicken lassen sich Reminiszenzen an alle möglichen Art-Rock-Epochen ausmachen. PINK FLOYD und KING CRIMSON (viel weniger verschachtelt) lassen sich heraushören, irgendwo klingen TRAIL OF DEAD aber dennoch wie eine der derzeit angesagten Alternative/Indie-Bands, mit wesentlich höherem Anspruch allerdings. Hin und wieder arbeitet die Band mit Stop-and-Go-Arrangements, lässt die grazile Erhabenheit sich erst entfalten und dann in sich zusammenbrechen, scheut sich nicht, Themen mehrfach aufzugreifen und in überraschenden Momenten zu wiederholen. In Instrumentalen Stücken werden bunte, farbenprächtige Gemälde gezeichnet, deren Bedeutung sich wie in einem guten Buch von der Fantasie des Hörers selbst bestimmen lässt.

„Strange News From Another Planet“ ist dann der fünfteilige zweite Part des Albums. Im seiner Gesamtbetrachtung vielleicht ein bisschen positiver, werden dort epische Gesangsmelodien, gesampelte Sprechpassagen aus fernen Galaxien, rockige Gitarrenparts und abwechslungsreiches Drumming zu einem beeindruckenden Prog-Stück vermengt. Das lässt sich sowohl als intergalaktischer Trip interpretieren, als auch als irdische Träumerei, je nachdem, wonach einem zu Mute ist. Ein bisschen YES, ein wenig BLACK SABBATH, RUSH und DREDG gleichermaßen. Im Sinne der Band „downstripped“, also aufs Wesentliche reduziert, aber mit so vielen Facetten und Ideen ausgestattet, dass „Tao Of The Dead“ dennoch einer Entdeckungsreise gleich kommt. Man wird nicht erdrückt, sondern mitgerissen, man ist nicht überfordert, sondern erstaunt. Trotz der Verzichts auf Frickelorgien spielen TRAIL OF DEAD somit vielleicht sogar die ursprünglichste und wesentlichste Form des Progressive Rock.

Ein wundervolles Werk mit Heavy Rotation-Potenzial.

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15.02.2011

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