Aparathus - Loathe Exert Interplay

Review

Das zweite Album „Loathe Exert Interplay“ von APARATHUS lässt mich ratlos zurück. Ist das noch Musik, oder ist das Lärm? Das allwissende Portal WIKIPEDIA kann mir auch nicht weiterhelfen: „Musik ist die organisierte Form von Schallereignissen. Ihr akustisches Material wird sinnvoll geordnet.“ Okay, akustisches Material liegt definitiv vor, die Produktion ist ziemlich klar, weswegen ich die einzelnen Instrumente auch gut voneinander unterscheiden kann. Aber sinnvoll geordnet? Dieses Hexengebräu aus Death Metal der amerikanischen Machart und progressiven Elementen verschließt sich mir vollkommen. Dass sich komplexe Song-Strukturen und Zugänglichkeit nicht ausschließen müssen, haben jüngst wieder OPETH bewiesen. Nur: Was bei den Schweden organisch klingt, wirkt bei den Jungs aus Niedersachsen vollkommen willkürlich. Als Beispiel nehme ich mal den Eröffnungs-Track „Horrified Awakening“. Die Band APARATHUS schafft es, acht verschiedene Elemente in den Song unterzubringen und das bei einer Spielzeit von nur zwei Minuten. Das heißt, dass in etwa alle 15 Sekunden ein neues Motiv gespielt wird. Auf polterndes Geknüppel folgt plötzlich ein Tempowechsel, an den sich wieder ein abrupter Break anschließt. Sobald man ein Motiv erkannt hat und sich daran festklammern will, ändern APARATHUS wieder ihre Spielart. Das Problem dabei: Die harten Parts klingen nicht wirklich hart, sondern einfach nur störend und die melodischen Parts haben ihren Namen nicht verdient.

Technisches Können kann man den drei Jungs zwar nicht abschreiben, nur schaffen sie es nicht, ihre Fähigkeiten in sinnvolle Formen zu gießen. Nach 38 Minuten ist das Album vorbei und ich kann mich nur noch einer Wikipedia-Definition anschließen: „Als Lärm werden Geräusche bezeichnet, die durch ihre Lautstärke und Struktur für den Menschen und die Umwelt gesundheitsschädigend oder störend bzw. belastend wirken.“

09.11.2008

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