Ape Unit - Unforgivable Holidays

Review

APE UNIT aus Italien starten ihren Longplayer (der anhand der Länge von knappen 16 Minuten eigentlich keiner ist) mit „No Hay Bananas“. Dabei präsentiert die Band gleich zu Anfang ihre „melodischste Sängerin“, ein kleines Mädchen brabbelt ein Kinderlied vor sich hin, bis die wüsten APE UNIT kommen und alles in Schutt und Asche legen. Auch ohne Mathe-Leistungskurs kann man sich denken, dass bei 16 Songs und 16 Minuten Spielzeit keine epochalen Meisterwerke entstanden sind. Als Hörer fühlt mit sich einen kahlen Gang gestoßen, rechts und links gehen jeweils acht Türen in einen Proberaum ab. In jeden dieser Räume darf man kurz einen Blick werfen, bevor dieser nach mehr oder weniger einer Minute inklusive seiner Insassen gnadenlos explodiert. Selbst für Grindcore sind die Stücke deutlich zu knapp geraten und haben deutlich mehr Potential. Trauen sich APE UNIT nicht an komplette Kompositionen? Rotzig gedroschene Quickies mit Tempowechsel ohne Ende, leider auch viele aus der Kategorie „Tempowechsel, die die Welt nicht braucht“. Doch als ob ihnen alle Zeit der Welt zur Verfügung steht, bauen APE UNIT noch gemütliche einen kleinen Chor oder ein Mofaknattern ein. Knüppelattacken wie „The Bad And The Breakfast“ mit einem freudige in den Raum geworfenen“ Rock’n’Roll“ einzuleiten, ist schon dreist, aber auch amüsant. „Last Time“ dreht ebenfalls komplett am Rad und überschlägt sich fast, zeigt aber Ansätze eines Songs und hat Charme. Ebenso wie die Perle „Triggerin Santa Fe“, generell kann ich nichts wirklich Schlechtes auf „Unforgivable Holidays“ finden, lediglich einige Grunzversuche sind schlecht geraten. Ausgeglichen wird aber mit herrlich hysterischem Gekreische, sogar in französischer Sprache.

Die Rumpelparade macht Spaß, beschert aber kein nachhaltiges Hörvergnügen. „Unforgivable Holidays“ ist wie ein guter Witz unter der Gürtellinie. Sind auch meistens kurz und böse, aber man lacht trotzdem und erzählt ihn hinter vorgehaltener Hand weiter. Wer schon über das Cover schmunzeln kann und auf Grindcore steht, der wird Spaß haben. Wer eher auf Grindcore für den Kopf steht, soll weiter andere Bands hören.

24.05.2013

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