Apocalyptic Visions - Leave None Living

Review

Nachdem ich mich regelmäßig über deren Inhalt auslasse, darf endlich mal wieder die Rede von einer durchweg ansprechenden Promoinformation sein. Jedenfalls zaubert mir ein solches Stück Papier mal wieder ein breites Grinsen ins Gesicht, sei es ob der Sprüche der Marke “If you disliked their previous albums, you will truly hate this one“ oder wegen der naiv sympathischen Google-Übersetzung ins Deutsche. Fakt ist, dass hier mächtig die Werbetrommel gerührt wird, wobei die ach so schreckliche und menschenverachtende Bösartigkeit der Band Dreh- und Angelpunkt ist. Dabei ziehen bereits apokalyptische Visionen vor meinem geistigen Auge auf, die schlimmstes Gerödel befürchten, dass uns hier als besonders hasserfüllt verkauft werden soll.

Dem ist glücklicherweise nicht so, ganz und gar nicht. Die sich selbst als Böseste Band Amerikas bezeichnende Truppe hat durchaus viel mehr auf dem Kasten, als es angesichts der plakativen Pseudo-Hass-Vorabinformation den Anschein macht. Die Menschen hasst man, anstelle derer scheinen die Jungs ihre Instrumente mit ins Bett zu nehmen, denn diese beherrschen APOCALYPTIC VISIONS im tiefsten Schlaf. Anders ist das weiträumige Spektrum an melodischem Gedonner kaum zu erklären, demnach sind es nicht nur die Soli, reichend von rein technisch motiviertem Gefrickel bis hin zu typischem SLAYER-Gequietsche, die mich in ihren Bann reißen. Sehr oft zupft man bereits in der grundlegenden Songstruktur komplizierte Riffketten und mörderische Hooklines.

Einen roten Faden gibt es trotzdem, Keyboardeinsatz auch – ja APOCALYPTIC VISIONS packen vielerlei Elemente zusammen, die auf den ersten Blick nicht zueinander passen mögen, sich aber auf “Leave None Living“ zu einem temporeichen, tödlichen Death Metal-Brei vermischen. Sogar zunächst völlig befremdlich anmutende Experimente haben ihren Weg auf diese Platte gefunden – zu hören etwa in dem Stück “Tambores De Guerra“, dass ein wenig an den südamerikanischen Flair von SEPULTURAs “Roots“ anknüpft. Hätte die Gruppierung nun auch noch das nötige Kleingeld, um noch etwas mehr Druck hinter die, bisher lediglich ganz annehmbare, Produktion zu legen, stünde man hier vor einer Death-Brechstange der absoluten Oberklasse. Die ehemalige Band zweier Mitglieder, DAATH, hat den Durchbruch bereits geschafft und befindet sich mittlerweile bei Roadrunner Records unter Vertrag, warum nicht auch APOCALYPTIC VISIONS?

16.10.2008

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