Arsis - A Celebration Of Guilt

Review

Eines müssen selbst die härtesten der harten Die Hard Melodic Death-Fans zugeben: Die Attribute „frisch“ und „unbekümmert“ konnte man in den letzten Jahren mit beiden Augen zugedrückt vielleicht gerade mal zehn Prozent der Veröffentlichungen auf diesem Sektor zuschreiben. Stattdessen wurde kopiert, kopiert und nochmals kopiert. Manchmal sogar richtig gut, aber eben trotzdem nur kopiert.
Und genau deswegen müssen jetzt selbst die härtesten der harten Melo-Death-Verächter, die aufgrund oben genannter Entwicklung bei jedem weiteren AT THE GATES-Klon nur noch verächtlich mit den Schultern gezuckt haben, zugeben, dass dies im Falle der Amis von ARSIS (musikalischer Fachbegriff für Ruhe) ein absoluter Fehler wäre. Zwar verwurstet das Duo auf seinem Debüt „A Celebration Of Guilt“ auch viele der gängigen Stilisiken (Welch Wunder! Sonst wäre es ja auch kein Melodic Death!), aber sie schaffen es, dieser ausgelutschten Materie verdammt frischen Wind einzuhauchen und eine ganze Szene fett in den Allerwertesten zu treten.
Wie? Ganz einfach. Sie schauen über den Tellerrand hinaus und integrieren vom benachbarten Thrash (Teile des Riffings), Death (kleine Technikspielereien samt fiesem Blastgeprügel) und Black Metal (Vocals) einige genreübergreifende Einflüsse in ihren Sound und vermengen selbige mit dem schwedischen Grundgerüst zu einer herrlich unverbraucht aus den Boxen explodierenden Dynamitstange. Man höre nur „Maddening Disdain“, das mit seinen wahnwitzigen Gitarrenattacken ein heißer Anwärter für den Melo-Death-Song des Jahres ist, „Seven Whispers Fall Silent“ bzw. „Carnal Ways To Recreate The Heart“, die auf gekonnte Weise von DIMMU BORGIR- über CRADLE OF FILTH- bis hin zu IN FLAMES- oder DECAPITATED-Fans jedem gleichermaßen ein Glühen in die Augen zaubern, oder den unbarmherzigen Thrasher „Return“ der das THE HAUNTED- bzw. HATESPHERE-Klientel mit Wohlgenuss aus den Latschen ballert.
Schade nur, dass ARSIS gegen Ende ein wenig der Saft ausgeht und die Kompositionen etwas beliebiger und uninspirierter werden. Aber hey, das hier ist gerade mal das Debütalbum der zwei Jungs aus Boston. Konserviert der hoffentlich nicht lange auf sich warten lassende Nachfolger die Stärke der ersten Plattenhälfte über die volle Spielzeit, steht uns ein gottverdammter Killer ins Haus!

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04.07.2005

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