Behemoth - Ezkaton

Review

Schlag auf Schlag geht es bei den Polen. Wurde erst kürzlich das Live-Album „At The Arena Ov Aion – Live Apostasy“ veröffentlicht, legen BEHEMOTH nun mit der „Ezkaton“-EP nach. Ist ja eigentlich auch nichts Neues bei der Band, zwischen ihren Alben solche EPs herauszubringen um die Zeit zu verkürzen, diese Strategie wurde seit den frühen Anfängen verfolgt. Ich nehme mal an, dass es sich hierbei um den letzten Release für Regain Records handelt, da BEHEMOTH Anfang des Jahres bei Nuclear Blast unterschrieben hatten.

Gerade bei den EPs sind die Extremmetaller immer wieder für Überraschungen gut, was sich immer hauptsächlich auf die enthaltenen Coverversionen bezieht. Auch dieses Mal bekommt man in Anbetracht des Genres nicht gerade übliche Kost um die Ohren geballert, aber dazu später mehr. Den Anfang macht erst einmal das bekannte, eingängige „Chant For Ezkaton 2000 E.V.“, eine fette und aufgepeppte Neueinspielung des „Satanica“-Klassikers aus dem Jahr 1999. Klang die ursprüngliche Version vielleicht etwas düsterer, so ist diese Variante dafür mächtiger und zeigt, wofür BEHEMOTH heutzutage stehen. Weiter geht es mit dem neuen, sehr abwechslungsreichen Song „Qadosh“, welcher zumindest am Anfang ungleich brutaler prügelt, aber nicht ganz an die Klasse des Openers rankommt.

Es folgen die Coverversionen: Der Prügel dominiert bei „Jama Pekel“ von MASTER’S HAMMER, und der Kult, übernahmen doch hier Big Boss und Igor von ROOT den Gesang. Bei den Backings kann man übrigens Krzystof Azarewicz hören, welcher für zig Songtexte von BEHEMOTH verantwortlich zeichnet. Eher ungewöhnlich, aber mit enorm viel Charme und Härte ist dann die Interpretation des THE RAMONES Song „I’m Not Jesus“. Alle diese Songs wurden während der „The Apostasy“-Sessions aufgenommen. Abgerundet wird die Zwischenmahlzeit noch von den drei in guter Soundqualität vertretenen Live-Songs „From The Pagan Vastlands“, „Decade Ov Therion“ und „Chant For Ezkaton 2000 E.V.“. Notwendig war das nicht unbedingt, das Live-Album hat ja gerade mal zwei Monate auf dem Buckel.

Sich über den Sinn und Zweck solcher Veröffentlichungen zu streiten ist müßig. Fakt ist, dass sich die Sammler unter den Fans nicht nur über die exklusiven Tracks freuen, sondern auch darüber, dass auch diese EP sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft eine kostbare Rarität darstellt. So führt „Ezkaton“ die Tradition von „Slaves Shall Serve“ und „Conjuration“ fort. Ob man sich diese EP nun kaufen „muss“ oder doch lieber auf das nächste Album wartet, muss jeder selbst für sich entscheiden. Da ich zu den Sammlern zähle…

18.12.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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