Behemoth - The Shit Ov God

Review

Soundcheck Mai 2025# 1 Galerie mit 30 Bildern: Behemoth - The Unholy Trinity Tour 2025 in Berlin

Unabhängig davon, wie man auf Empfängerseite zu BEHEMOTH im Allgemeinen und Nergal im Besonderen stehen mag, ist das polnische Abrisskommando eine Institution, die auf der Bühne und auf Konserve im Grunde immer verlässlich geliefert hat. Spätestens seit sie mit „The Satanist“ auch szeneübergreifend hohe Wellen geschlagen haben, horcht man bei Veröffentlichung eines neuen Albums dieser Formation gern mal genauer hin. Mit einem Albumtitel wie „The Shit Ov God“ haben sie sich auf jedenfall einen auffälligen Albumtitel gewählt, der im Kontext des Titeltracks durchaus Sinn ergibt, aber auf den ersten Blick wieder einmal wie plakative Provokation wirkt.

BEHEMOTH haben auf jeden Fall einen Eyecatcher von einem Albumtitel gewählt

„The Shadow Elite“ eröffnet die Platte im Midtempo und bereits hier fällt auf, dass BEHEMOTH den Pfad von „Opvs Contra Natvram“ weiter verfolgen. Weiterhin ist nichts von der bisweilen fragwürdigen Eklektik von „I Loved You At Your Darkest“ weit und breit zu sehen/hören. Damit geht einher, dass Nergal und Co. einen vergleichsweise konventionellen Blackened Death Metal verfolgen, der vor allem von Nergals charismatischer Perfomance lebt. Und er liefert, vielleicht noch nicht unbedingt auf dem Opener, aber spätestens auf „Sowing Salt“ erweist sich seine intuitive Darbietung als absolut essentiell für das Gelingen von „The Shit Ov God“. Speziell der epochale Mittelteil des Tracks blüht regelrecht auf.

Generell scheinen sich BEHEMOTH anno 2025 vermehrt im Midtempo wohl zu fühlen. Die enthemmte, urtümliche Viszera eines  „Demigod“ wird wenn überhaupt nur mal ansatzweise im barbarisch nach vorne bollernden „To Drown The Svn In Wine“  mit seinen Referenzen an Whitmans „O Captain! My Captain!“ angekratzt, aber längst nicht repliziert. Damit dürfte sich die Hörerschaft mittlerweile aber längst abgefunden haben. Was sich Nergal und Co. jedoch definitiv anhören müssen, ist, dass „The Shit Ov God“ in seiner Gesamtheit eben nicht wirklich überraschen dürfte. Das heißt nicht notwendigerweise, dass mit dem Album etwas nicht stimmt (wobei man von der knüppeldicht gemauerten Produktion halten mag, was man möchte).

Dabei bleibt „The Shit Ov God“ bei vertrauten Mitteln

Das Album klingt eher so, als würden BEHEMOTH mehr so eine Platte aus reiner Routine herunterzocken und auf bewährte Mittel zurückgreifen, anstatt irgendwelche Risiken einzugehen. Das darf sich eine Band durchaus mal gönnen, aber es hat eben auch seine Nachteile. Dadurch zünden beispielsweise nicht alle Hooks so, wie sie zweifelsohne sollten. „Lvciferaeon“ zielt auf diese große, blasphemische Geste ab, aber genau hier fehlt es an der gotteslästernden Theatralik, um dies glaubhaft zu vermitteln. Und einige der Leads von ebendiesem Song, aber beispielsweise auch von „Nomen Barbarvm“ klingen etwas zu sehr nach Blackened Death vom Reißbrett – da hätten beispielsweise NECROPHOBIC etwas viel Teuflischeres draus gemacht.

Bei all der Kritik muss man dem Album aber wiederum zugestehen, dass die atmosphärischere Richtung Nergals omnipräsenter Performance halt auch einfach wunderbar zu Gesicht steht. Und das zeigt er immer wieder eindrucksvoll, vor allem im abschließenden Doppel „O Venvs, Come!“ und dem Rausschmeißer „Avgvr (The Dread Vvltvre)“. Im Gesamten wird die Hörerschaft also zufrieden sein – der Soundcheck ist’s zumindest. Wer also auch mit keiner anderen Erwartung als „more of the same“ an „The Shit Ov God“ herangeht, wird also auch nicht enttäuscht. BEHEMOTH haben allerdings auch schon gezeigt, dass sie durchaus kreativer und/oder brutaler klingen können. Daher bleibt „The Shit Ov God“ zwar ein gewohnt starkes, aber auch irgendwie milde enttäuschendes Werk.

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05.05.2025

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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