Black Haven - Harmbringer

Ob sich L-G. Petrov, Uffe Cederlund und Co. nach der Veröffentlichung von „Clandestine“ wohl bewusst waren, was sie damit anrichten würden, den Sound ihrer Band ENTOMBED mit jedem weiteren Album weg vom Stockholm Death Metal bewegten (und später wieder zurück), um ihm statt dessen eine alkoholschwangere Rock-Schlagseite zu verpassen? Man sollte sich später auf die Bezeichnung „Death ’n‘ Roll“ einigen und damit einen ziemlich unterschätzten Einfluss auf den Underground haben.

Nicht nur zahllose Metal-Bands orientieren sich nach wie vor fleißig am fetten und rotzigen Groove der Spielart; auch im Hardcore liebt man alles, was ordentlich bolzt und so war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis eine Band wie  die belgischen BLACK HAVEN klassische Neo-Crust/Hardcore-Punk-Sounds mit walzenden Rockriffs und versoffener Gröhlstimme kombinieren würde.

Wer seinen Hardcore allerdings lieber im klassischen D-Beat-Outfit, punkig und verbittert haben möchte, sollte weiterhin FROM ASHES RISE hören. BLACK HAVEN sind zwar nicht unbedingt freundlich, gewinnen aber auf ihrem aktuellen Album „Harmbringer“ eine beinahe augenzwinkernde Vielseitigkeit hinzu, die sich ein bisschen mit dem schwarzweiß ihrer Genrekollegen beißen.

Neugierige können sich auf elf Death’n’Roll-Batzen mit schwedischer HC-Schlagseite einstellen, die zwar angemessen düster daherkommen, allerdings einen nötigen Blick über den Tellerrand wagen, um sich einfach etwas interessanter zu machen. Geht nicht immer gut, aber ziemlich oft.

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