Black Jade - Holocaust 666

Die aus der Schweiz stammende Band Black Jade lässt stellt mit „Holocaust 666“ ihr erstes Album seit bestehen der Band (Gründung Oktober 2000) vor. Dem beiliegenden Flyer kann ich entnehmen, daß man sich nicht mit dem heutigen Begriff des Black Metal anfreunden kann und man sich deshalb dem Satanic War Metal zugewandt hat. Offensichtlich ist man in der kurzen Bandgeschichte gut voran gekommen; wenn ich so lese, daß zwei Bandmitglieder vor der Gründung noch nie ihre Instrumente gespielt haben, finde ich die bisherigen Reviews auf der Bandpage sehr hochtrabend – wird die Scheibe von den Magazinen doch glatt mit Darkthrone, Immortal oder Marduk in Verbindung gebracht – das zu beurteilen fällt mir dann doch eher schwer. Doch zurück zur Musik. Auf den sechs, für eine selbstfinanzierte Black Metal (oder auch Satanic War Metal) CD sehr gut produzierten, Songs finden sich viele langweilige, aber auch interessante, oder gar gute Stellen, die tatsächlich einen gewissen Reiz, mancher mag es Spirit nennen, in sich tragen. Black Jade spielen, nennen wir es ruhig beim Namen, normalen Black Metal im Midtempo, der vollkommen auf schöne Klänge verzichtet. Die Songs versuchen zwischen ruhigen, versucht melancholischen, und rasenden, brutalen Parts zu wechseln, wobei ihnen das nicht immer ganz gelingen will – das sollte aber mit etwas Übung in den Griff zu bekommen sein. Das einzige in meinen Augen wirklich gelungene Liedstück ist „Godless“, das durch die abwechslungsreichere Gitarrenarbeit und dichtere Songstrucktur zu gefallen weiß. Black Jade haben mit „Holocaust 666“ sicher kein Referenzalbum geschaffen, können aber streckenweise mit ihrem ursprünglich angehauchten Black Metal überzeugen. Wer auf atmosphärische, folkige Einflüsse verzichten kann, wird es denke ich nicht bereuen ein Ohr riskiert zu haben.