Black Sword Thunder Attack - s/t

Review

BLACK SWORD THUNDER ATTACK geistern schon seit einer ganzen Weile durch den Underground; das erste Lebenszeichen der griechischen Truppe ist laut den Metal Archives ein Demo aus dem Jahr 2002. Erstmals handfest wurde es 2020 mit der „March Of The Damned“-EP, die zumindest innerhalb der sehr eng gesteckten Zielgruppe aufhorchen lassen konnte. Verschrieben haben sich BLACK SWORD THUNDER ATTACK nämlich mit Haut und Haaren dem musikalischen Erbe des 2021 leider verstorbenen William J Tsamis.

Epic Metal auf den Spuren von William J Tsamis

Entsprechend gibt es auf dem nun endlich erscheinenden, selbstbetitelten Debüt obskuren Epic Metal in der Schnittmenge aus WARLORD und LORDIAN GUARD zu hören. Dabei legen BLACK SWORD THUNDER ATTACK besonderes Augenmerk auf die Symbiose aus mitreißenden Melodien und energischem Vorwärtstrieb. Der Opener „The Black Sword“ oder die bereits von der EP bekannten Stücke „Don’t Hear The Voices“ und „Evil Sorcery“ bringen mit epischen Leads sowie Rhythmen zwischen kriegerischem Marsch und heroischem Galopp die Heldenbrüste zum Anschwellen und die Säfte in Wallung, während flächige Keyboardteppiche für eine verwunschene Atmosphäre sorgen.

Auf Letzteren liegt bei ruhigeren Stücken wie „On The Way Of Acheron“ und „Last Flight Of The Eagle” nochmal ein verstärkter Fokus. Hier lehnen sich BLACK SWORD THUNDER ATTACK nämlich besonders in ihre LORDIAN GUARD-Einflüsse, wozu Sängerin Mareike erheblich beiträgt. Diese erinnert nämlich stark an Tsamis (ebenfalls verstorbene) Ehefrau Vidonne. Wie eben jene ist auch Mareike keine Walküre, die voluminös ins Mikro schmettert und manche würden ihre Stimme vermutlich sogar als etwas dünn bezeichnen. Die getragene, fast schon predigende Darbietung sorgt dennoch für eine erhabene Atmosphäre und emuliert die Stimmung der Musik von LORDIAN GUARD perfekt.

Die Art des Gesangs muss man natürlich mögen und daran haben sich neben der Keyboardlastigkeit auch schon beim Original die Geister geschieden, aber die Zielgruppe dieses Albums ist ja wie gesagt ohnehin recht speziell. Wer allerdings auf Grund der christlichen Färbung der Texte immer mit WARLORD und besonders LORDIAN GUARD gefremdelt hat, kann beruhigt sein. Diesen Teil des Schaffens von Bill Tsamis umschiffen BLACK SWORD THUNDER ATTACK weitestgehend und konzentrieren sich stattdessen auf Themen aus Fantasy und Mythologie.

BLACK SWORD THUNDER ATTACK weichen kaum von ihrer Formel ab

Insgesamt verlässt sich das griechische Gespann allerdings ein wenig zu sehr auf die eingangs beschriebene Formel. Und so hat man etwa ab der zweiten Albumhälfte bei Stücken wie „Anvils Of War“, „Master Of Hell“ und „Song In The Night“ immer wieder Déjà-Vu-Erlebnisse, was Riffs und Rhythmik angeht. Spaß macht das irgendwie immer noch, auf Albumdistanz schleicht sich aber doch eine nicht zu verleugnende Gleichförmigkeit ein und man hätte sich gewünscht, dass BLACK SWORD THUNDER ATTACK noch ein paar der ruhigeren Stücke dazwischenschieben.

Ein weiterer Kritikpunkt könnte für manche der Umstand sein, dass vier der zehn Albumsongs bereits auf den Demos und der EP vertreten waren und hier nun zum wiederholten Mal verwertet werden. Allerdings muss man auch festhalten, dass die Nummern durch die deutlich kraftvollere, aber von modernem Firlefanz immer noch weit entfernte Produktion in einem neuen Glanz erstrahlen, weshalb auch die vermutlich eh recht übersichtliche Zahl der Sammelwütigen auf ihre Kosten kommen sollte.

Wer mit der Musik von Bill Tsamis überhaupt nichts anfangen kann, wird natürlich auch mit BLACK SWORD THUNDER ATTACK nicht glücklich. Diese Nische hat sich die Band aber in vollem Bewusstsein ausgesucht und insgesamt setzen BLACK SWORD THUNDER ATTACK mit ihrem Debüt einem der unterbewertetsten Gitarristen und Komponisten der Metal-Szene ein würdiges Denkmal, auch wenn es beim nächsten Mal gerne etwas mehr Abwechslung sein darf.

18.04.2025

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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