Castrator - Coronation Of The Grotesque

Review

Das internationale Projekt CASTRATOR wurde bereits 2013 gegründet. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Defiled In Oblivion” im Jahr 2022 starteten sie richtig durch und machten zweifelsfrei klar, wie geballte Frauenpower im Genre klingen darf. Nach erfolgreichen Touren verließ Gitarristin Kimberly Orellana die Band. „Coronation Of The Grotesque” ist der Einstand der neuen Saitenhexe Sara Loerlein, die die Lücke nahtlos füllt.

Neue Gitarristin, aber alles beim Alten

Den hohen Erwartungen des Vorgängeralbums wird das neue Album allerdings nicht gerecht, was aber sicherlich nicht an mangelnden Fähigkeiten liegt, denn rein technisch bietet es alles, was man sich von brachialem Death Metal mit leichter Thrash-Schlagseite wünscht. Den intensiven Songs fehlt es vielmehr am gewissen Etwas und zu oft gibt es griffige Riffs, die man bereits zu oft vernehmen konnte.

Was die erste Single „Covenant Of Deceit” mit einer gelungenen Mischung aus Intro, coolem Riffing, starken Leads und vor allem packenden Midtempo-Passagen locker schaffte, gelingt kaum einem der anderen Tracks. Bereits die zweite Singleauskopplung „Fragments Of Defiance” lässt das gewisse Etwas vermissen und ist eher vom aggressiven Gitarrenspiel dominiert als von Feinfühligkeit und Finesse. Im Verlauf des Albums stellt sich dann auch dieser Grundtenor ein, der relativ schnell zur Generalenttäuschung geführt hat und ein Neuentfachen der Flamme ausbleiben ließ.

Die musikalische Leistung von CASTRATOR lässt sich auf „Coronation Of The Grotesque” nicht infrage stellen: starkes Gitarrenspiel, coole Leads (mit unglaublich vielen Gästen wie Robert Vigna von IMMOLATION oder Gary Holt von EXODUS) und ausnahmslos erbarmungslose Vocals von Sängerin Clarissa Badini, die kraftvoll zwischen dominierenden Growls und Screams variiert. Die Produktion ist erstklassig und knallt ordentlich.

„Coronation Of The Grotesque” bleibt leider hinter den hohen Erwartungen

Was bleibt, ist ein rundum gut gespieltes Album, das nach dem grandiosen Vorgänger etwas zu abgeklärt wirkt und in einer gewissen Eintönigkeit versinkt. CASTRATOR setzen sich kritisch mit gesellschaftlichen Inhalten auseinander und sind alles andere als eine Spaßband ohne Inhalt. Wer auf gut gemachten Death Metal mit Thrash-Schlagseite steht, macht hier grundsätzlich nichts verkehrt. Was das Songwriting anbelangt, ist für das nächste Album aber wieder deutlich mehr Platz nach oben.

15.09.2025

- perfection is the end of everything -

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