Die 12(!) Finnen von CIRCLE sind schon irgendwie nicht ganz gar im Kopf: Da veröffentlichen sie erst vor Kurzem mit „Incarnation“ ein Death Metal-Album, das sie gar nicht selbst eingespielt haben – um jetzt mit „Leviatan“ um die Ecke zu kommen; einem Album, dessen Cover-Artwork bereits auf seltsame Gemütszustände schließen lässt.
Und tatsächlich: „Leviatan“ klingt irgendwie nach einem Hippie-Drogentrip – die Betonung liegt dabei nicht ganz so stark auf dem „Hippie“ wie bei den Landsleuten von HEXVESSEL, sondern eher auf dem bewusstseinserweiterten Aspekt des Trips. Die neun Songs – mit der Akustik-Gitarre als Haupt-Instrument – klingen nach Lagerfeuer (wenngleich besser gespielt und anständig aufgenommen), dazu gesellen sich vorsichtige Percussion, Mundorgel, hier und da ein paar Keyboards und reichlich entrückter Gesang. Irgendwie schräg. Irgendwie ziemlich gewöhnungsbedürftig. Irgendwie aber auch ziemlich entspannend – wenngleich ich mir „Leviatan“ nicht immer anhören kann! Die 47 Minuten bewegen sich immer haarscharf auf der Kante zwischen entspannter und entspannender Jam-Session und anstrengendem Gedudel.
Wahrscheinlich ist das aber genau das, was CIRCLE wollen. Ich muss den Herren auch ohne Umstände ihre musikalischen Fähigkeiten (sowohl technisch als auch im Hinblick auf die Arrangements) attestieren – dass sie mit „Leviatan“ nicht immer meinen Nerv treffen, steht auf einem anderen Blatt. Ein souveränes und unterhaltsames Akustik-Album, das CIRCLE einmal mehr als Wundertüte der finnischen Musik-Szene präsentiert.
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