Credic - Patchwork Of Realities

Review

Stuttgart, die Landeshauptstadt Badem-Württembergs hat rund 600.000 Einwohner. 0,0008 % von diesen haben sich vor rund sieben Jahren unter dem Banner CREDIC zusammen getan, um sich musikalisch zu verwirklichen. Zunächst im stillen Kämmerlein lärmend, gab es dann 2007 ein erstes Lebenszeichen in Form eines selbstbetitelten Demos, jetzt folgt mit „Patchwork Of Realities“ ein erstes Album.

Der nicht unambitionierte Death Metal des Fünfers bewegt sich anno 2010 zwischen dominanter Göteborg-Schule (etwa alte DARK TRANQUILITY), dezenter Brutalo-Schlagseite sowie hin und wieder eingebauten Riffs und Stimmungen, die eher nach Black oder Thrash Metal klingen. So verleiht man der Chose insgesamt etwas mehr Härte, als sie eine durchschnittliche Melodic-Death-Metal-Veröffentlichung bietet. Der Gesang wechselt zwischen Screams, tieferem Gegrunze und ein paar mit rauer MOTÖRHEAD-Stimme vorgetragenen Fetzen, die Rhythmus-Fraktion macht ihre Sache ordentlich und die Leadgitarre sorgt für angenehme Momente – wenn auch aus diesem Zusammenspiel trotz mitunter knackiger Kompositionen keine Übernummer, keine hundertprozentige Granate resultiert.
Die Mehrzahl der Nummern – etwa der Opener „Illusionist Beeing“, „Forty-Eight/Seven“ oder „Curator“ – atmet eindeutig den erwähnten Göteborg-Geist, während das mittig auf dem Album platzierte „The Given Code“ nach dem Instrumental „Charted Depth“ mit teilweise schwarzmetallisch anmutender Aura überrascht. Am besten gefallen CREDIC oft dann, wenn sie – wie beispielsweise beim schweren „Gatecrasher“, nach dreieinhalb Minuten bei „Superstructure“ oder nach 80 Sekunden bei „The Deeper“ – mit schwer und düster groovenden Böller-Passagen um die Ecke kommen.

Das Debüt der fünf Schwaben bietet soliden, überwiegend gut reingehenden Death Metal mit leichten Einflüssen angrenzender Spielarten, dem aber die großen Momente und auch zumindest zwei, drei wirklich starke Nummern fehlen. Nichtsdestotrotz sind die Herren sicherlich besser und auch mit mehr Herzblut bei der Sache, als so manch trendige Gurkentruppe, die heutzutage unberechtigterweise einen Plattenvertrag besitzt.

30.04.2010

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