Dark Salvation - Bärgthron

Review

Liechtenstein ist ein kleines Fürstentum mit gut 35000 Einwohnern, das noch nie durch hervorragende Metal-Bands auf sich aufmerksam gemacht hat. Diesen „Metalmangel“ wollen die fünf Jungs von DARK SALVATION mit ihrem Debütalbum „Bärgthron“ nun bekämpfen.

Die Scheibe fetzt mit dem Lied „Im Nebelwald“ und den Worten „Düsteres Licht und Schwefelduft, das Grauen liegt in der Luft“ sofort los.
Es wird schnell deutlich, dass die Band DARK SALVATION nicht nur aus einem Sänger und ein paar unbedeutenden Hintergrundmusikern besteht, wie es bei manchen Bands der Fall ist. Stattdessen wird viel Wert auf intensive und teilweise auch lange Gitarren- und Drumsoli gelegt. Außerdem erinnert mich das Growling des Sängers stark an AMON AMARTH. Auffällig ist jedoch, dass sich die Lieder vom Spieltempo her nicht deutlich genug unterschieden. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre wünschenswert.

Die Texte von DARK SALVATION haben mich hingegen wirklich beeindruckt. Sie handeln nicht von Blut und Eingeweiden, sondern von viel tiefgründigeren Themen. Positiv sind hierbei vor allem die durchdachten Reime, die in jedem Lied vermehrt zu finden sind. So heißt es im zweiten Lied „Schleier der Dunkelheit“ zum Beispiel: „Schweigsamer Tod, Schleier der Dunkelheit. Wer am Ende weilt, ist dem Tod geweiht.“ Ich frage mich jedoch, ob diese Texte, die den Hörer doch eher an Gothic Metal erinnern, optimal zu Melodic Death Metal passen.

Der vierte Song „Trisuna“ beginnt mit einem schönen Bassintro. Dieser Track erinnert den Hörer sofort wieder an die „Neo-Wikinger“ von AMON AMARTH.
„Winternacht“, die Nummer fünf auf diesem Album, ist mit Abstand der nachdenklichste und melancholischste, der den Hörer die Kälte förmlich spüren lässt. Der Sänger growlt diesen Track so hilflos und bittend, dass ich ihm am liebsten eine warme Decke und eine Thermoskanne mit heißem Tee bringen und ihm aufmunternd auf die Schulter klopfen würde.
Die Gitarrenrifs des sechsten Werkes „Prophezeiung“ erinnern mich hingegen ein bisschen an CHILDREN OF BODOM, weil sie sehr schnell und hektisch gespielt sind.

„Bärgthron“ endet dann mit dem Song „Der Sturm“, der seinem Namen alle Ehre macht. Er beginnt nämlich so schnell wie ein heftiger Sturm und hört auch genauso schnell wieder auf. Zwischen diesem schnellen Anfang und dem abrupten Schluss legen sich die Liechtensteiner noch einmal nach richtiger Melodic Death Metal-Manier ins Zeug. Da werden die frisch frisierten Haare noch einmal so richtig durchgeschüttelt.

„Bärgthron“ zeigt, dass die Jungs von DARK SALVATION ihren Kampf gegen den „Metalmangel“ in ihrer Heimat mit Sicherheit gewinnen werden. Die weiteren Alben sollten jedoch länger als eine halbe Stunde dauern und auch weniger an Gothic Metal erinnern, aber die Jungs sind auf einem guten Weg. And the winner is: DARK SALVATION!

08.05.2010

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