Demiser - Slave To The Scythe

Review

Soundcheck August 2024# 10

DEMISER lassen die Sense rotieren – oder sollte der Titel ihres zweiten Albums „Slave To The Scythe“ vielmehr andeuten, dass das Schneidegerät die Band kontrolliert? So oder so: Für die fünfköpfige Band aus South Carolina, USA zählt eh nur das Ergebnis, und das heißt: Ihr Black/Thrash Metal mäht alles um, was sich ihm in den Weg stellt.

DEMISER lassen die Sense rotieren

Dafür sorgt allein die Geschwindigkeit, mit dem die Sache angegangen wird. Beim Opener „Feast“ deutet der Schlagzeuger zunächst noch verhalten an, dass es in den nachfolgenden 40 Minuten Spielzeit zumeist flott zugeht, aber bald schon liefern sich Drums und Gitarren einen flirrenden Wettbewerb um das höchste Tempo. Das macht Laune, denn die beiden Gitarristen verstehen sich nicht nur auf Riffs, sondern auch auf flinke Gitarrenleads und –soli.

Aber auch stampfende Midtempoparts dürfen nicht fehlen, wo der geneigte Hörer schon mal ganz gediegen die Faust in die Höhe recken kann. Danach ist allerdings wieder unkontrolliertes Mattenschütteln angesagt. Songs wie der Opener und der Titeltrack „Slave To The Scythe“ machen mit ihren Tempoverschärfungen in dieser Hinsicht Spaß, selbst wenn letzterer Song wie MEGADETHs „In My Darkest Hour“ auf Speed klingt. Auch an ein Interludium genau in der Albummitte haben die fünf Herren gedacht, denn wenn zwischendurch mal sanft die Gitarren gezupft werden, klingen Tracks vom Schlage „Hell Is Full Of Fire“ gleich viel heftiger.

Die instrumentale Darbietung ist also gediegen, und auch wenn die Musik nicht superoriginell ist und die Einflüsse vernehmbar sind, entwickeln die Songs einen ziemlichen Flow. Es gibt aber einen Punkt, der den Hörgenuss von „Slave To The Scythe“ ziemlich schmälert: Sänger Demiser The Demiser (der nennt sich wirklich so) hat zwar ein ganz passables Krächzen drauf, schafft es aber während der gesamten Spielzeit nicht, seinen Gesang irgendwie zu modifizieren. Jede einzelne Silbe wird in derselben Tonlage dargeboten. Abwechslung gleich null.

Störfaktor auf „Slave To The Scythe“

Man kann jetzt einwenden, dass das ja nur nebensächlich sei, immerhin ist der Gesang ja „ganz passabel“. Die Wahrheit ist aber eine andere, denn dieser Störfaktor tritt bereits beim ersten Hören auf (und wird in der Folge nicht besser). Insofern können DEMISER auf „Slave To The Scythe“ noch so sehr die Sense rotieren lassen: So superscharf ist sie dann doch nicht an allen Stellen, und es bleibt einiges stehen. Das schmälert den Gesamteindruck – und da sollte beim nächsten Mal unbedingt noch nachgedengelt werden.

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20.08.2024

- Dreaming in Red -

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