Desecresy - Arches Of Entropy

Review

Zwei Finnen machen eine Band auf. Sagt der eine: „Hey, lass uns ne Platte veröffentlichen.“ „Nee, ich finde unser Songmaterial noch nicht gut genug.“, meint darauf der andere. „Ach was, wir sind Skandinavier, da bekommen wir auf jeden Fall nen Deal!“ „Haste Recht, auf geht’s!“

So oder so ähnlich, könnte sich dieser fiktive Dialog im Hause DESECRESY tatsächlich abgespielt haben. Mit „Arches Of Entropy“ folgen die Finnen nämlich ganz dem Trend der Zeit und werfen ein weiteres, mittelmäßiges Stück Old-School-Death-Metal auf den Markt.
Was sie dabei vom Großteil der Mitbewerber abhebt, ist die stilistische Feinjustierung. Anstatt nur plump die schwedischen Originale zu kopieren, schielen DESECRESY nicht weniger unoriginell in Richtung Großbritannien und mischen der Grundzutat, die hauptsächlich aus Slow-/Mid-Tempo-Double-Bass-Geboller besteht, noch ein wenig finnischen Schwermut hinzu.

Für Überraschung oder besser noch Freude, können sie damit aber nicht sorgen. Vielmehr ist „Arches Of Entropy“ auf CD gepresste Langeweile und ein Beweis dafür, dass die meisten guten Bands zu Recht mehrere Jahre für die Fertigstellung eines neuen Albums benötigen, und dass es außerdem nicht reicht, die erste Idee, die einem im Kopf herumspukt, auf Songlänge auszudehnen.
So kommt es dann auch, dass sich die zehn Stücke des Debüts zum Verwechseln ähneln. Bis auf wenige Ausnahmen, gibt es keinerlei Tempoausbrüche oder erwähnenswerte Ideen im Songwriting. Langsames Mid Tempo, begleitet von uninspirierten Schrammelgitarren und einer wenig variablen, grabestiefen Stimme, scheint der Stoff zu sein, aus dem DESECRESYs Träume sind.
Und wenn es einmal einen Zacken schneller zur Sache geht (wie zum Beispiel in „Parthenogenesis II“ oder „The Harbinger“), schafft es die grottige Produktion (insbesondere des Altkartonagen-Schlagzeugs) in kürzester Zeit, einem den Spaß zu verderben.
Ein rumpeliger Sound macht eben noch keine gute Old-School-Scheibe aus. Er kann zwar, wie zum Beispiel bei TORMENTED dazu beitragen, aber dafür haben die auch die Hits im Gepäck, was man von DESECRESY nicht gerade behaupten kann.

Fazit: Die Schwemme an Old-School-Death-Metal-Stoff hat bis jetzt zwar einige gute Veröffentlichungen an die Oberfläche gespült, „Arches Of Entropy“ gehört für mich aber auf keinen Fall dazu, obwohl die Finnen diese Old-School-Thematik einmal von einer anderen Seite her betrachten. Einige Stunden mehr im Proberaum wären dennoch empfehlenswert gewesen.

05.12.2010

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