Disgusting Perversion - Eternity Of Death

Review

Wieder einmal ein Death-Metal-Debüt aus Deutschland, der Weg führt diesmal nach Kaufbeuren zu DISGUSTING PERVERSION. Die Jungs haben sich für „Eternity Of Death“, ihren Erstling im Langformat, immerhin sieben Jahre Zeit gelassen, und das merkt man dem Material durchaus an.

Denn obwohl man anfangs bei „Cosmic Circle“ vielleicht noch denkt, dass die Mucke schon etwas mehr Pfeffer vertragen könnte, merkt man dann recht rasch, diese Masche hat System und Methode. DISGUSTING PERVERSION sind eher weniger zum spontanen Ausrasten geeignet, sondern zunächst mal mehr Futter für die Ohren, ähnlich wie die offensichtlich als Vorbild dienenden mittleren und älteren DEATH. „Eternity Of Death“ ist also eher was für das Hirn als ausschließlich für den Nacken.

DISGUSTING PERVERSION mit Futter für das Hirn, nicht nur für den Nacken

Und dieser erste Eindruck bestätigt sich rasch, die Jungs wollen nicht auf Teufel komm raus lärmen, die können richtig gut spielen. Stellvertretend für diese These seien nur mal der Titelsong und „Depression“ genannt. Man könnte allerdings auch „Dead Man‘s Face“ oder „Apud Vultum Tuum“ anführen, denn auch da gibt es echt eine ganze Menge zu entdecken. Und „Encrypted Brutality Of Life“ hat sogar feine Ansätze von MORGOTH und alten ATROCITY.

Manchmal startet man wie bei „Rotting Bride“ etwas zäh, da muss man sich in die Mucke von DISGUSTING PERVERSION schon etwas reinfuchsen, aber dann zündet der Mix wieder.

Diese permanenten Tempo- und Stilwechsel machen schon Laune. Und der Gitarrist soliert gerne und ausgiebig, warum auch nicht, er kann es halt einfach. Manchmal fehlt so ein bisschen der Punch, dann drohen die Songs etwas auszuufern, aber DISGUSTING PERVERSION kriegen die Kurve immer noch rechtzeitig wieder.

„Eternity Of Death“ denkt öfters um zwei Ecken und fährt richtig gut damit

Die Jungs schreiben eher nicht die offensichtlichen Songs, sondern geben einem was zum Nachdenken und Entdecken. Und live zündet das Material trotzdem richtig gut, trotz der permanenten Wechsel von geradlinigen und eingängigen Parts mit Passagen, die eher um zwei Ecken denken. Diese Herangehensweise von DISGUSTING PERVERSION passt also prinzipiell absolut. Aber natürlich wird man zukünftig noch etwas nachlegen müssen, denn so ein bis zwei offensichtliche Live-Kracher können ja bekanntlich nie schaden.

DISGUSTING PERVERSION liefern alles andere als 08/15-Hau-Drauf-Mucke. Alles wirkt wohl durchdacht. Und man merkt ganz klar, dass hier eine deutsche Death-Metal-Band am Start ist. „Eternity Of Death“ kommt ohne moderne Einflüsse aus und hätte so auch gut und gerne vor 20 Jahren erscheinen können. Damit haben die Jungs bei so manchem Alteingesessenen sicher gleich mal einen Stein im Brett.

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27.06.2020

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