Dissimulation - Atiduokit Mirusius

Review

Hoppla! Die Black Metaller DISSIMULATION fahren da ein Brett auf, das auch mir als dem Black Metal eher weniger zugeneigten Hörer durchaus gefällt. Die Litauer spielen einen Mix aus Black und Thrash Metal, was die Sache schon wieder interessanter macht. Böse, aggressiv und über weite Strecken psychotisch kommen die Songs daher und werden technisch sauber und versiert sowie fett produziert in Szene gesetzt. Einzig nach drei oder vier Songs beginnt das Ganze leicht langweilig zu werden, denn die Songs ähneln sich doch ein wenig, sieht man mal vom an VENOM erinnernden „Saltyje Akmens“ ab. Die Lyrics sind zudem auf Litauisch gehalten, was jedoch erstmal genrebedingt kaum auffällt. Die Produktion ist sehr anständig und tönt druckvoll aus den Boxen, was ja heutzutage leider immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Das energische und brutale „Jums“ sei hier als der am meisten Sinn machende Anspieltipp genannt.

Etwas anderes neben der Sprache ist jedoch auch seltsam: Der praktisch jungfräuliche Zustand der MySpace-Präsenz verheißt zwar selten Gutes, aber für eine Band, die schon Jahre im Geschäft ist und zudem scheinbar keine (englischsprachige) Homepage zu haben scheint, ist das schon ungewöhnlich.

Die Wertung ist aufgrund des Umstandes, dass es sich nicht wirklich um meine bevorzugte Musik handelt, mit Vorsicht zu geniessen, aber im Grunde kann es sich nicht um ein schlechtes Album handeln, wenn sogar ein Hardrock/Heavy Metal-Freak durchaus positive Seiten erkennen kann, oder? Freunde von gemäßigtem Black Metal mit Elementen von klassischem Thrash und Death Metal sollten ruhig mal ein Ohr riskieren und den krachenden Riffs oder den brutalen, aber variablen Arrangements eine Chance geben. Und dann ist da ja auch noch der Exoten-Bonus…