Ebola Joy - Gallery

Review

Die Tschechen von EBOLA JOY schreiben mittlerweile ihr zehntes Jahr Bandgeschichte, und irgendwie ist ihnen immer noch nicht der Sprung über den nationalen Tellerrand gelungen, auch wenn ihre Musik durchaus Anklang fand und findet. Vielleicht fühlen sie sich auch in der Szene ihres Landes wohl genug.
Mit „Gallery“ ist jedenfalls ihr viertes Album erschienen, und man sollte sich nicht von der Band-eigenen Beschreibung fehlleiten lassen, die eine etwas zu starke Betonung auf den Terminus „electronic“ legt. Zwar gibt es, wie auf den Vorgängerwerken, zahlreiche Einflüsse aus dem Electro-Sektor, und auch das Schlagzeug wird von einem Computer übernommen, aber die Wurzeln von EBOLA JOY liegen eindeutig im Gothic Metal düsterer Spielart.

Hier wird ganz klischeefrei musiziert, und das Niveau der zwölf Kompositionen pendelt sich merkbar über dem Durchschnitt ein. EBOLA JOY vermengen gekonnt Elemente des Gothic Metal mit poppigem Rocksound, und erinnern teilweise an THEATRE OF TRAGEDY. Bei Songs wie „At Night Time“ zeigen sie ihr Talent für orchestraler, symphonischer Arrangements und das Erzeugen von dramatisch-melancholischer Atmosphäre. Richtig „harte“ Momente gibt es selten und dienen nur zur Kontrastierung der emotionsbeladenen Songs. Beim ersten Durchlauf bietet dieses Album vielleicht sogar zuwenig Ecken und Kanten, weshalb man sich bei „Gallery“ ruhig auf einen lohnenswerten zweiten Weg machen sollte, besonders vor dem Hintergrund des wandlungsfähigen Sängers, der den Songs einen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.

Deutliche Vorbilder sind kaum auszumachen, und die Band verfolgt einen erfrischend eigenständigen Weg, so dass man sich beim Hören von „Gallery“ mehr als einmal fragt, wohin dieses Potential verpufft, dass sich noch kein größerer Vertrieb für diese Band gefunden hat. „Gallery“ bietet packende Songs, ergreifende Balladen und eine professionelle Produktion in allen Belangen (auch beim Artwork wurde nicht gekleckert).
Vielleicht ist es ja auch der auf den ersten Blick leicht befremdlich wirkende Bandname, der auch keine eindeutigen ersten Schlüsse zulässt, aber um sie unter den Tisch fallen zu lassen, sind EBOLA JOY zu gut.

22.10.2007

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