EDEN WEINT IM GRAB haben es sich seit einiger Zeit zur Tradition gemacht, dass jedes Album sich um ein anderes Thema dreht. Auf „Tragikomödien aus dem Mordarchiv“ ging es noch, wie der Name auch verrät, um verschiedene Mordfälle, dieses Mal behandelt die Dark-Metal-Band den Weltuntergang auf „Apokalypse Galore“. Man könnte meinen, die aktuelle Weltlage hätte das Album beeinflusst, aber so einfach ist es nicht.
EDEN WEINT IM GRAB – Weltuntergang mit Stil
Musikalisch bleibt die Band um Alexander Paul Blake weiter bei seiner Mischung zwischen Dark-, Black- und Gothic-Metal. Immer dabei ist neben den standardmäßigen Instrumenten das Cello, welches die finstere Atmosphäre der einzelnen Songs deutlich verstärkt. Die Elemente der Kammermusik sind in den einzelnen Songs ebenfalls sehr präsent und sorgen zusammen mit der lyrischen Thematik dafür, dass sich die Hörer:innen schon bald in einem akustischen Horrorfilm wiederfinden.
Textlich geht es auf hohem Niveau zu, der Untergang wird mit Stil und nicht mit Hau-Drauf-Lyrik zelebriert. „Hau drauf“ ist dafür an einigen Stellen die Musik, wie zum Beispiel in Teilen von „Wir sind der Drache“, welches mit seiner schwarzmetallischen Schlagseite und dem prägnanten Refrain überzeugen kann. In die gleiche Kerbe schlägt auch das makabere „Für ein Hallelujah“.
Insgesamt sind EDEN WEINT IM GRAB überwiegend melodisch unterwegs und vergessen auch die Eingängigkeit in einzelnen Songpassagen nicht, damit sie einem leichter ins Ohr gehen („Als der Tod vom Himmel fiel“). Dass die Band sich auch fast zerbrechlich geben kann, beweist sie auf „Am Ende aller Zeiten“. Die zwei als Bonus Tracks deklarierten Songs „Welt am Abgrund“ und „Panorama des Untergangs“ beenden das Album eher unauffällig, da wäre „Am Ende aller Zeiten“ möglicherweise ein treffender Schlusspunkt gewesen.
„Apokalypse Galore“ ist kein musikalischer Weltuntergang
Über die gesamte Länge von „Apokalypse Galore“ manifestieren EDEN WEINT IM GRAB ihr eigenes Genre, welches zwar manchmal an andere Bands des Dark Metals erinnert, aber stets genug eigene Identität aufweist. Einige Songs bleiben im Gedächtnis und werden sich bestimmt auch auf der anstehenden Tour gut im Liveset machen.
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