Empire Auriga - Auriga Dying

Review

Es ist ja verständlich, dass wirklich gesuchte Werke der Weltkunst neu aufgelegt werden. Ob „Auriga Dying“ von zwei Musikern aus Michigan derartige Wirkungsmacht in der musikalischen Weltgeschichte entfaltet hat, dass es nach einer ersten Veröffentlichung durch die Band als CD-R 2006 dann erst 2008 und jetzt nochmal neu von Moribund Records veröffentlicht werden muss, möchte ich gerne öffentlich zur Diskussion stellen. Tendenziell würde ich zu einem klaren „nein!“ tendieren – denn, Hand auf’s Herz, wer hat von EMPIRE AURIGA jemals etwas gehört?

Der offenbar sehr gefragte Siebentracker enthält eine wirklich verschrobene Mischung aus verzerrten Gitarren, Industrial-Programming, punktuellen Synthesizern, großen Keyboardflächen und extrem verfremdetem Gesang. Die Komplexität der in Stimmung und Länge sehr variierenden Songs bewegt sich dabei etwa auf dem Level der einfacheren SUMMONING-Stücke – zwei Parts, maximal, manchmal auch nur Variationen auf einen einzigen. Das ergibt eine insgesamt beinahe meditative Atmosphäre mit subtilem Neofolk-Feeling, die durch undurchsichtigen, völlig verzerrten Sound noch zusätzlich wie durch eine Nebelwand gehört klingt. Dynamik existiert so gut wie nicht – Abwechslung gibt es nur durch kurzzeitiges Aussetzen der tief wummernden Gitarren (oder sind es nur Bässe?), die dann durch Synthesizer-Wabern ersetzt werden. Höhepunkte existieren auch keine, sind aber in der Struktur dieser Musik auch nicht angelegt. Das langsam die Wirbelsäule heraufkriechende Unwohlsein wird höchstens verstärkt durch verzerrte einzelne Percussioneinsätze oder Sprachsamples, die aber mit derart harter Hand elektronisch bearbeitet wurden, dass sie wie Granateneinschläge wirken („The Lurker“).

In den metallischsten Momenten wirken EMPIRE AURIGA wie die monotonsten BURZUM-Momente („Waiting For The Fall“ ist durchaus vergleichbar mit einem gedachten Gemisch aus „Gebrechlichkeit“ und „Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität“), was zumindest musikalisch seinen Reiz hat. Der Fokus von „Auriga Dying“ liegt trotzdem nicht auf der metallischen Seite, sondern auf einem bedrohlichen, kriechend-bösartigen, fast postapokalyptischen Ambiente („Dust And Ether“). Das setzt das Duo ziemlich und manchmal auch sehr gelungen um, auch wenn das Album selbst eigentlich wie eine Ansammlung gelungener Intermezzi oder Intros wirkt. Ich würde behaupten, dass das eher für die Randgruppen der Randgruppen interessant ist – ob das die erneute Veröffentlichung der Platte rechtfertigt, ist deshalb dann wirklich fraglich. Eher würde es sich lohnen, auf das demnächst erscheinende neue Album der Amis zu warten.

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19.02.2011

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