Anne 
Leute, versteht mich nicht falsch, ihr seid sicherlich nette Jungs mit viel Motivation und gutem Willen, aber… wart ihr mit den Beschwerden schon mal beim Arzt? Die Ursprungsidee der niederländischen EMPIRE OF THE SCOURGED ist im Prinzip nicht übel, denn nach eigenen Angaben möchten sie die festgefahrenen Grenzen des heutigen Death Metal durchbrechen und neuen Wind in die Angelegenheit bringen. Doch was dabei das Licht der Unterwelt erblickte, sprengt leider nur eins und zwar die Grenzen des Erträglichen.
Generell sind die fünf Tracks nicht per se schlecht, die Vocals klingen anständig, erinnern stellenweise an CANNIBAL CORPSE und bieten neben Gegrunze und Geschreie auch cleane Passagen. Zwar wirken die Songelemente ein wenig wahllos zusammengestückelt, doch auch dies ließe sich noch verzeihen. Der pure Alptraum sind viel eher: die Keyboards. Eigentlich zähle ich zu der scheinbar seltenen Rasse, die Synthies im Extreme Metal liebt, doch durch den akustischen Eindruck, dass vor dem Tonstudio jemand Kleintiere mit dem Mähdrescher überfahren hat, verderben EMPIRE OF THE SCOURGED sich jeden einzelnen Track. Nach etwa zehn Minuten wird das Killergequietsche sogar dermaßen unerträglich, dass die Nachbarn mir aktive Sterbehilfe anbieten und den Tierschutz informieren – sich die Scheibe in kompletter Länge anzuhören wird deshalb vermutlich bald eine Youtube-Challenge unter Jugendlichen.
Das Mini-Album soll nun laut eigenen Angaben gratis auf Konzerten verteilt werden, um die Szene von innen heraus zu revolutionieren. Wer es sich stattdessen lieber nach Hause liefern lässt, kann dies zu einem kleinen Preis tun… oder es auch seinlassen. Wie gesagt, unterm Strich ist die Musik akzeptabel und auch das verwischte Bandfoto weist einen gewissen Reiz auf, doch solange die Synthies alles plattwalzen, was theoretisch in dem Sound der sieben Herren vorhanden wäre, reicht es für keine höhere Punktzahl.
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