Eternal Torture - Dissanity

Ist dieses Cover wirklich euer Ernst? Man ist ja schon einiges gewohnt, selten jedoch hat man solch ein übles, lieblos hingeklatschtes Etwas erblickt. Und dazu das grottenschlechte Logo, auch eine Computergeburt. Hut ab, das lässt auf mächtig viel investiertes Herzblut oder aber einen exquisiten Geschmack schließen.

Ob die zehn Stücke von „Dissanity“, dem Debüt der Münchener ETERNAL TORTURE, ähnlich gut gelungen sind? Ja, das sind sie, wenngleich man zugeben muss, dass es ganz so schlimm dann doch nicht kommt: Der (melodische) Death Metal mit Deathcore-Einschlag nudelt zwar nicht selten recht aggressionslos vor sich hin, aber immerhin sorgt die Leadgitarre für ein paar halbwegs gefällige Momente („Disfigured“), „Words Fail You“ und „Abuse The Birth“ versprühen mit ansteckendem Groove tatsächlich einen ganz dezenten Charme und in „Genocide“ kommt mit seinen Blast-Attacken auch etwas energischer als der Großteil des Materials daher. Das war es dann aber auch schon, was man an netten Worten über diese 42 Minuten verlieren kann. Weder der die meiste Zeit blass bleibende, wenig variable rau-heisere Gesang, die hin und wieder eingestreuten Breakdows – beispielsweise in „Misanthrophy“ –, noch das Wörtchen „Fucking“, das offenbar in so ziemlich jedem zweitem Lied in rauen Mengen eingebaut werden musste („And I Will Fucking Die Forever Without You, And I Will Fucking Die To See You Suffer, Bitch“), verdienen besondere Beachtung.

An ETERNAL TORTURE und ihrem Erstwerk zwischen nicht übermäßig melodischem Death Metal und Deathcore mit angezogener Handbremse – ja, richtig, es ist weder Fisch noch Fleisch – erscheint bis auf wenige positive Ausnahmen alles etwas einfalls- bis seelenlos: vom abgedroschenen Bandnamen über die unverschämt billige Gestaltung bis hin zur alltäglichen stilistischen Ausrichtung und der unter dem Strich noch anständigen (!), aber irgendwie drögen, definitiv mehr Wut und Angriffslust benötigenden Darbietung. Warum nimmt man sich in der Hinsicht nicht bei neben anderen wohl als Inspirationsquelle dienenden Kapellen wie THE BLACK DAHLIA MURDER oder SUICIDE SILENCE ein Beispiel? Energie, Mr. Scott!

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