Ezurate - Infernal Dominatio

Neulinge im Geschäft sind Ezurate nicht mehr – bereits 1993 legten die USBM Boys den Grundstein für ihre folgenden Veröffentlichungen, wobei „Infernal Dominatio“ doch tatsächlich die erste Full Length Studio CD darstellt. Auf dem beiliegenden Infoflyer wird unter dem stets amüsanten Punkt „Selling Points“ darauf verwiesen, dass sich die Band heftigst beim „raw recording style“ von Bands wie Darkthrone oder Mayhem bedient, was in meinen Augen nichts anderes heisst, als dass man versucht, sich irgendwie den Spirit dieser Bands zu „borgen“. Funktionieren tut das freilich herzlich wenig, auch bei Ezurate, obwohl die Scheibe durch die nicht so glattgeschliffene Produktion ein wenig mehr Charakter bekommt. Unendlich nervig ist allerdings das penetrant klickernde Schlagzeug, das während der gesamten CD wie ein Metronom auf Speed klingt. Die sieben Songs sind, wie bei einer USBM Band nicht anderst zu erwarten, dem Ziel verschrieben, wie die inzwischen alten Helden der Black Metal Bewegung zu klingen, ohne dabei ein nennenswertes Mass an Innovation oder Eigenständigkeit mitzubringen. Mir scheint, als hätten Ezurate recht unkritisch die offensichtlichen Bestandteile des Black Metals der frühen Neunziger absorbiert und in ihr eigenes, in manchen Teilen erstaunlich gutes, Songwriting verpackt. Ich muss zugeben, dass ich von manchen Songs sogar ein wenig angetan bin, vor allem aufgrund des scheinbar guten Gespürs der Band, interessante und eingängige Songs zu schreiben; allen voran wäre hier „Descending through black moon skies“ zu nennen. Auch wenn ich der CD grundsätzlich eher kritisch gegenüber stehe, sollten engagierte „brutal black metal fans“, wie es so schön im Flyer steht, ruhig ein Ohr riskieren.