Gasmac Gilmore - About Boys And Dogs

Review

GASMAC GILMORE sind eine der Bands, die sich selbst zum besten Freund haben – denn sie machen einfach das, was sie wollen, und zwar so, wie sie es wollen. Was Plattenfirmen mit Blick auf kommerziellen Erfolg ein Dorn im Auge ist, ziehen sie konsequent durch. Und so verweigern die Österreicher sich auch auf ihrem neuesten Werk „About Boys And Dogs“ sämtlicher Schubladen. Wozu auch eine kleine Kategorie aufmachen, wenn man den ganzen Schrank bekommen kann?

Das Album geht schon gut los. Man muss sich das in etwa so vorstellen, als ob SYSTEM OF A DOWN plötzlich auf einen Alternative-Trip geraten wären. Matthias Wicks Stimme, die Gitarren- und Schlagzeugarbeit klingen vertraut. Aber wo die Amis in ihren Songs immer mal einen Hauch ihrer Wurzeln haben aufblitzen lassen, blitzt es bei GASMAC GILMORE sozusagen am laufenden Band.
Alternative Rock trifft auf Punk, Ska und osteuropäische Folklore. Mit Esprit und Spielwitz schütteln sie beschwingte Rhythmen und knackige Riffs aus dem Sacko, und lassen ihre Instrumente singen. Für die Klangvielfalt haben sie sich neben Mandoline und Akkordeon auch eine Posaune und ein Cello ins Boot geholt.

In den Songs steckt ein uriges Lebensgefühl, die Leidenschaft für Musik und eine Frische, die unter den meisten Bands eher rar gesät ist. Das hier sind keine Rocker, die mal eben einen auf Folklore machen. Das ‚alte‘ Europa trifft das neue Europa, Party und Gesang in Moll und 2-Tone. GASMAC GILMORE spielen, als wäre es das Selbstverständlichste und wirken dadurch bodenständig und authentisch. Mancherorts wurde ihnen sogar Plagiat vorgeworfen – weil sie folkloristische Elemente einbauen? Solche Leute sollten sich einfach mal fragen, was eigentlich zuerst da war, Folklore oder Rock.

Wer sich also vorstellen kann, mit lebhaften Songs, energischen Riffs und treibenden Rhythmen den Tag beginnen zu lassen, oder in die Abendsonne zu tanzen, der sollte mal ein Ohr bei den Österreichern riskieren.