Gorgy - Birth Of Damnation
Eugen 
„The minds of Christians shall be destroyed!!“ So die Einleitung der Selbstbeschreibung der uns hier vorliegenden Band aus Franklin, Kentucky. Nein, blasphemischen Black Metal spielen die Jungs eigentlich nicht. Was Christen mit brutalem Death-Grind zu tun haben, bleibt schleierhaft. Klar ist jedoch, dass der 2008 gegründete Fünfer mit seinem Debüt „Birth of Damnation“ möglichst breitflächig polarisieren und provozieren möchte. Nur – da kommen sie einige Dekaden zu spät. Natürlich sind Songs wie “Battered Bruised Raped & Torn“ oder „Disgorge The Child“ nichts für zarte Gemüter. Was nichts daran ändert, dass Kapellen wie die ewig jungen CANNIBAL CORPSE oder SUFFOCATION das Feld der schonungslos brutalen Lyrics schon seit Ewigkeiten bis in die letzte kranke Gehirnwindung durchgenommen haben.
Was die musikalische Ausrichtung von GORGY betrifft, so lässt sich diese ebenfalls in den Gefilden der eben genannten Szenegrößen ansiedeln, vor allem in deren früherer Zeit. Da das Handwerk durchaus stimmt, kann man damit auch schlecht etwas falsch machen. Der Sänger überzeugt durch seine breite Palette an fiesen Stimmfacetten – mal gesqueelt, mal gegurgelt, mal einfach guttural über ein Riff gebrüllt. Auch die Riff und Rhythmus Fraktion macht ihre Sache gut. Die Gitarreros bemühen sich um Abwechslung, weben hier und da einige Melodiebögen in die sonst recht ungeschmückten Kompositionen.
Die meiste Abwechslung versucht die Band jedoch mit dem Einfügen zahlreicher Skits zu erreichen. Das klappt nur bedingt. Natürlich kann es unterhaltsam sein, wenn eine 70er Jahre-mäßige Männerstimme irgendwas von Frauenenthauptungen vor sich hin erzählt – auf Dauer sind diese Einstreusel in Anbetracht der sehr kurzen Spielzeit eher ein Bruch in der Dynamik des Albums. Zusammen mit dem eher durchschnittlichen Sound ergibt das ein ambitioniertes Album, dem leider der große Druck und die Höhepunkte fehlen. Als Slam auf die Hand jedoch ohne große Einwände zu empfehlen.
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