Grace.Will.Fall - Grace.Will.Fall

Review

Yeah, geil, was geht hier denn ab? Der Bandname GRACE.WILL.FALL lies mich zuerst auf stinknormalen 08/15-Metalcore tippen und so bin ich entsprechend gleichgültig an das Album herangegangen. Im Nachhinein lässt sich sagen, dass es nichts Besseres geben kann, als auf diese Art und Weise an Musik heranzugehen. Gleichgültig. Wenn man nämlich dann entsprechend aufhorcht und im günstigsten Falle auch noch zu anschließender Begeisterung fähig ist, hat die Band eines ihrer Ziele mit Sicherheit nicht verfehlt. Der Hörer wurde erreicht.

Kaum verklangen die letzten Töne des selbst betitelten Albums, zuckte der Finger erneut gen Play-Taste und der Erguss aus Rotzigkeit und ungestümer Wildheit verschüttete sich erneut über mein zartes, unbescholtenes Haupt. GRACE.WILL.FALL spielen eine Mischung aus REFUSED (kennt jemand diese geniale Combo noch?) und modernem Metalcore-Sound, wobei man letztgenannten Aspekt nicht zu hoch hängen sollte, denn der Non-Metal-Anteil ist verdammt hoch. Wenn hier Namen wie REFUSED fallen, sollte es logisch sein, dass ich nicht von Old School spreche, sondern von abgedrehtem, modernem Hardcore, der jedoch nichts mit solchen Ami-Bumsblasen wie BIOHAZARD und Konsorten zu tun hat. Eher leicht jazzig vertrackter Core wird hier gezockt, eben im Stile von REFUSED. Natürlich sind und wollen GRACE.WILL.FALL kein Plagiat sein und so agieren sie ein wenig heftiger und noch ungestümer als ihre schwedischen Landsmänner und Ex-Genre-Kollegen.

Musikalisch vielseitig und sehr verspielt verbreiten sie eine enorme Spielfreude und punkten mit interessanten Arrangements, geilen Breaks und feinen, aber beachtlichen Melodien. Die Stimme wird vornehmlich geschrieen vorgetragen und selten gibt es Entspannungsmomente. Da ich bei diesem Aspekt besonders empfindlich bin, ist das auch der einzige wirklich gravierende Kritikpunkt an diesem Album. Diese ständig gleiche Art des Gesangs ist einfach auf Dauer etwas zu eintönig und wirkt auf mich ermüdend. Jeder Song wird vollkommen zugeschrieen, was der verdammt guten Musik einfach nicht gut tut. Dieses Gesangsmerkmal erinnert mich ein wenig an CONVERGE, die sogar noch kompromissloser zu Werke gehen, aber dafür auch bereits nach wenigen Minuten die Nerven des Hörers zermürben.

Auf jeden Fall gibt es auf diesem Album sehr vielseitige und interessante, moderne, vom Hardcore beeinflusste Musik zu hören, die immer mal leichter, mal stärker vertrackt und zickig ist, trotzdem aber einen Kinnhaken nach dem Anderen austeilt.
Gutes Album, auch wenn die Spielzeit im ersten Augenblick mit knapp über 30 Minuten für manche etwas knapp bemessen zu sein scheint; obwohl ich ganz klar einräumen muss, dass man diese Art Musik eigentlich nicht viel länger am Stück ertragen kann, egal wie gut man sie findet.

Antesten sollte Pflicht sein.

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02.02.2007

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