Kein Cover

HateskoR - Paint My Fear

Review

Was hat das warme Spanien mit dem frostigen Finnland zu tun? In unserem Fall sind es HATESKOR, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, melodischen Death Metal im Stile der großen Vorbilder aus dem „Tralala-Land“ zu spielen. Und dieses Vorhaben zieht die 2010 von dem Gitarristen Alex Skorza (EX-MURO) gegründete Truppe gnadenlos durch.

In einer geschmackvoll-bombastischen Produktion präsentiert die Band ihre neun Hochgeschwindigkeitshymnen. Und es scheppert gewaltig. Flinkes Riffing und noch flinkeres Keyboardgeflitze wird bei Freunden von harten und schnellen Songs mit über-präsenten und stellenweise zuckersüßen Melodien für Begeisterung sorgen. Eigentlich ist diese Mischung aus hartem Sound und viel Melodie nur logisch, wurde das Album doch in Spanien aufgenommen, in Finnland gemixt (Jarkko Mattheiszen) und in den USA produziert (James F. Murphy). Global Metal also. Die Stimme von McLeod (nicht der Highländer) hört sich zwar vernünftig an, das handwerkliche Können seiner Bandkollegen liegt jedoch merkbar über der Ausdrucksstärke seiner Stimmbänder. Schlecht macht der ehemalige Viking-Metal-Fronter (EGRAINE) seine Sache aber nicht.

Der Knackpunkt der Band liegt jedoch in ihrem selbst erklärten Ziel, ihren Vorbildern aus Finnland nacheifern zu wollen. Zwar können HATESKOR den großen Namen wie CHILDREN OF BODOM, NORTHER und WINTERSUN locker das Wasser reichen (wenn nicht sogar mehr), doch bedeutet dies natürlich auch den völligen Verzicht auf Eigenidentität. Sicher: „Paint My Fear“ ist ein Album, dass nur so voll ist mit geilem, präzisen Geriffe, treibenden Keyboardsoli und melodie-gespickten Songs (wozu das düstere Cover Artwork so gar nicht passen will). Auch ein Gespür für gutes Songwriting kann man dem Fünfer nicht absprechen. Manche Melodien sind schon fast hitverdächtig („Mirror’s Eye“). Andere überschreiten dafür stellenweise die schwer zu ziehende Grenze zum Kitsch. Die Gitarren und Drumfraktion kann das Ruder aber meist durch genügend Eier herumreißen. Etwas mehr Eigenständigkeit und eine persönliche Note hätten aus diesem guten Album jedoch locker ein sehr gutes machen können. Fans der bereits benannten Skandinaviern können und sollen den Heißblütern unbedingt eine Chance geben – das hier ist gute Arbeit.

25.10.2011

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