Hithlum - In The Land Of Mordor

Review

Hithlum sind wahre Innovatoren. Diese Band schafft etwas, das nur wenigen Musikschöpfenden vergönnt ist. Sie gründen ein ureigenes Genre, wie es die weite Metallandschaft seit Anbeginn aller Zeiten nicht zu Ohren bekommen hat: Den ROTATING CORPSE METAL. Jawoll!
Denn der gute John R.R. Tolkien würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sich diese beschissene Vertonung seines literarischen Schaffens nur für fünf Minuten anhören müsste.

Zudem macht die Band ihrem Namen alle Ehre, denn wer sich nach einem im Norden Beleriands gelegenen „Nebelland“ nennt, kann wohl nur solch dumpfiges-undurchsichtiges Gebrabbel zocken. Bereits der Opener dieses Werks (hüstel) „First Step Of The Halflings Journey“ erschafft keine Bilder von aufbrechenden Hobbits, die durch Hobbingen wandern, sondern vermittelt den Eindruck, als ob sich Frodo und Co. ganz nach der Filmpersiflage „Lord Of The Weed“ erstmal ne ordentliche Fuhre „Longbottom Leaf“ reinfahren und völlig stoned durchs Auenland stolpern. Einen alten Casiowimmerkasten in ne Turnhalle stellen und dann belanglose Melodeien klimpern ist einfach gesagt keine so tolle Idee.

Auch die zweite Nummer „Land Of The Horse Lords“ hört sich eher nach Gimli beim abendlichen Stuhlgang an als nach reitenden Rohirrim. Der Sound ist von vorne herein absolut unterirdisch, würde selbst völlig schmerzlosen Nazgûl (gerade der Track „The Morgul Lord“ ist an Gähnfaktor kaum noch zu übertreffen) mächtig an den Nerven zerren und wird später sogar noch beschissener. Zudem stellt sich die Frage, ob die eifrig von der Originalversion der Verfilmung entnommenen und unmotiviert eingefügten Sprachsamples (so z.B. Gandalf oder gar Pferdeherr Theodens kleine Schlachtansprache an den Pelennorfeldern) auch in rechtlicher Hinsicht wasserdicht sind. Außerdem ist es ja sooo ausgefallen, Tolkiens Werke als Grundlage eines Albums heranzuziehen.

Das hat bestimmt noch nie ne Metalband gemacht (ganz bestimmt nicht!). Sollte es aber doch so sei, dann zu 100 % besser. Der Black Metal der Hithlum-Jungs (huch!) will symphonische Teile mit stellenweise eingestreuten Blastbeats verknüpfen, bekommt das aber nie zwingend auf die Reihe und stattet den Lauschern des Hörers nur einen kurzen Vertreterbesuch ab. Tja, wer will schon was an der Haustür kaufen … das Songwriting ist völlig belanglos, die technische Ausführung gerade im Schlagzeugbereich holprig und zäh. Der Gesang, egal ob hysterisch kreischend oder kratzig gurgelnd legt den Verdacht nahe, dass Gollum persönlich an der Platte mitgewirkt hätte, wobei er die Klampfen während der Aufnahmen in seiner Höhle versteckt hat.

Die Platte ist so erquicklich wie Narsil im Arsch stecken zu haben.

08.08.2005

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