Howl - Bloodlines

Review

Ein wenig haftet HOWL der Makel der Geburt zur Unzeit an. Zu spät aus der Taufe gehoben, um in einem Atemzug mit BARONESS, KYLESA und den ohrenscheinlichen Vorbildern HIGH ON FIRE genannt zu werden, zu früh, um für das anhaltende Hoch der gesamten Sludge/Doom/Stoner-Mischpoke nicht mehr relevant zu sein. Obwohl man für dieses Genre bei Relapse durchaus beim richtigen Label unter Vertrag ist, kam man mit dem Debut „Full Of Hell“ seiner Zeit nicht über den Status eines Geheimtipps hinaus…

…und ob sich dies in Zukunft ändern wird, scheint angesichts „Bloodlines“ fraglich. Im Licht des Vorgängers ist das Bemühen, mittels merklicher Kurskorrekturen den eigenen Sound frisch und abwechslungsreich zu halten, zwar durchaus anzumerken; man geht spürbar melodischer zu Werke, legt das Riffing deutlicher auf Zugänglichkeit aus, fährt den rüpelhaften Bollo-Hardcore einen Tick zurück und wildert allgemein in recht breiten Gefilden, die vom Thrashigen („Attrition“, „Midnight Eyes“, „Of War“) übers Metalcorige („One Last Nail“) bis hin zum Schwarzmetallischen reichen („Your Hell Begins“) und kreiert hier trotz für HOWL ungewohnter Clean Vocals nebenbei noch den stärksten Track des Albums.

Im Kern bleiben die Jungs aus Providence, Rhode Island jedoch ihrer räudigen Sludge Metal-Grundmarschrichtung verpflichtet – und die bringt selbige Stolpersteine mit sich, die schon „Full Of Hell“ nicht über ein die bessere Mittelklasse hinauszuheben vermochten. HOWL lassen allzu oft den richtigen Zeitpunkt verstreichen, um den von vielen Tempowechseln durchzogenen Songs im richtigen Moment die richtige Hookline zu verpassen. Die oft einzige Variation bleiben eben jene Wechsel zwischen angezogener und gelöster Handbremse, die allzu schnell in Abnutzungserscheinungen münden. Zudem prescht „Bloodlines“ zwar standesgemäß aggressiv, mitunter brachial nach vorne; die Bissigkeit und kaltschnäuzig vertonte Wut einer Kapelle wie eben HIGH ON FIRE bleibt jedoch in vielen Momenten auf der Strecke. Um deren Flughöhe zu erreichen, bedarf es dann vielleicht doch noch einer Kurskorrektur.

31.07.2013

Der metal.de Serviervorschlag

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