Ingraved - Hatred From Outside

Der Anschluss an den internationalen Underground wird den italienischen INGRAVED mit diesem Release nicht glücken. „Hatred From Outside“ ist einer dieser Würfe, die sang- und klanglos, mit Nichtbeachtung bestraft, übergangen werden. Mag es an der Flut, der aus dem Hartwurstsektor strömenden Veröffentlichungen liegen oder schlicht daran, dass sich die Platte unterhalb der Durchschnitts-Grenze einordnet. Vermutlich spielen dabei beide Aspekte eine gewichtige Rolle.

Höchst unspektakulär in Szene gesetzter Brutal-Death-Metal, der sich gelegentlich vom Grindcore beeinflusst zeigt, gibt den Takt an. Die Arrangements wirken jedoch gänzlich unausgereift. Groovige Parts werden abgelöst von kurzen Knüppelexkursionen, die aufgrund einer völlig unzulässigen Produktion, und das trotz Morrisound-Mix, kraftlos und in gleichem Maße unpassend daher schippern. Immerhin, vermutlich um dem Genre gerecht zu werden, wurden alle Songs mit einem schummrigen Double Bass Teppich unterlegt. Aber das zeichnet guten Death Metal nun mal nicht aus. Da gehört einfach mehr dazu. Auch die Nerven aufreibenden, willkürlich eingesetzten frickeligen Leads sind kein Indiz dafür, es mit technisch anspruchsvollem Death Metal zu tun zu haben.

INGRAVED wollen in einer Grauzone der Extreme lärmen und sind darauf aus, dieses „Extrem“ bis zu einem Maximum auszuloten. Die Rechnung ging leider nicht auf. Kompromisslos – ja, das sind sie – werden neun Songs durch die Boxen gedrückt, ohne nie wirklich Akzente setzen zu können. Ausgewogenheit und Abwechslung, welche häufig als das Maß aller Dinge Bezeichnung finden, sind gänzlich auf der Strecke geblieben. Dem Mangel an kompositorischer Stärke und Gewitztheit ist es zu zuschreiben, dass Aha-Effekte ausbleiben und ich mich nicht dazu verleitet sehe, „Hatred From Outside“ eine weitere Runde in meinem CD-Schacht zu gönnen.