Krawallbrüder - (ab)norm

Review

Bei den BÖHSEN ONKELZ kann man mittlerweile kein Ticket oder Sweatshirt mehr kaufen, welches nicht eine halbe Monatsmiete verschlingt. Nicht nur deswegen müssen die Freunde deutschsprachigen Assi-Rocks mal wieder auf ihre Kosten kommen: Die KRAWALLBRÜDER liefern auf „(ab)norm“ alles, was das geneigte Klientel liebt.

KRAWALLBRÜDER: Energie und Plattitüden 

Die filigranen Klänge des Intros stehen im krassen Gegensatz zum ersten Song „Zurück an die Front“. Man haut uns ein sehr geiles Riff um die Ohren und wir können uns an der wirklich fetten Produktion erfreuen. Leider heben sich die Vocals nicht wirklich von der breiten Masse ähnlicher Bands ab: 

Frontmann Pascal Gaspard grölt einfach nur die genreüblichen Plattitüden ins Mikro. „Vad12“ steht symptomatisch für das bierselige Blabla voller „Respekt“, „Loyalität“, „Treue“ und alles andere, was die Deutschrock-Fraktion heißmacht. Trotz aller Klischees kann man nicht leugnen, dass die Songs von einer guten Gitarrenarbeit getragen werden und das Energielevel konstant hoch ist. 

Nicht mehr Herr deiner Sinne 

Wir alle kennen ihn. Diesen einen Freund – der, bei dem man immer sitzt, obwohl er einen schlechten Musikgeschmack hat. Um die Beschallung des Abends besser zu ertragen, schaut man tiefer ins Glas, als man sollte. In der Regel wird man nach dem Absturz von etwas geweckt, was so wie der Closer „Herr deiner Sinne“ klingt.

Zwar kann man sich diesen Song auch völlig nüchtern anhören – doch Katerstimmung und Übelkeit kommen trotzdem auf. Wie viele Lieder dieser Art brauchen wir noch? Die KRAWALLBRÜDER trauen sich nicht, ausgetretene Pfade zu verlassen. „(ab)norm“ stellt nichts anderes als reine Zielgruppenbedienung dar.  

Teilen oder herrschen? 

Das Album besitzt einen direkten und authentischen Charakter, der irgendwie goldig ist. Die gelungene Produktion macht viele Mängel im Songwriting wieder wett. Alle, die einen tiefergelegten Golf mit Onkelz-Heckscheibenaufkleber fahren, werden komplett aus dem Häuschen sein. Die, die Audi oder BMW bevorzugen, werden über „(ab)norm“ schmunzeln – sich aber trotzdem manchmal beim Mitgrölen erwischen.

 

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30.04.2023

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7 Kommentare zu Krawallbrüder - (ab)norm

  1. dillerheinz sagt:

    Was soll denn das bitte für eine Rezension sein? Das dritte und vierte Wort sind „Böhse“ und „Onkelz“ in einem Text über ein Krawallbrüder-Album. Ich finde, zwischen den beiden Bands besteht musikalisch dann doch ein gewisser Unterschied und eine gewisse Eigenständigkeit seitens der Krawallbrüder. Man muss diese Art von Musik nicht mögen, aber man muss auch seine Ressentiments gegenüber Band UND Fans nicht derart zur Schau stellen. Das ist als würde ich über eine neue Black Metal-Veröffentlichung schreiben: „Das ist doch typisches langweiliges Mayhem-Zeug aber der Kirchenanzünder-Gemeinde wird das sicherlich gefallen.“

    7/10
  2. pentatonik sagt:

    Guter Kommentar, konnte mich köstlich amüsieren als BM Fans.
    Die Kirchenanzünder-Gemeinde steht aber mehr auf Burzum. Der Herr kannst sich besser aus die Dinger anzuzünden, zu empfehlen ist da das Album „aske“ mit gutem Nachherbild 😉

  3. onlythewindremembers sagt:

    Also bevor ich sowas höre, zünde ich auch lieber eine Kirche an. Oder mich selbst. Je nachdem.

  4. Schraluk sagt:

    Naja, ne wirklich gute Plattenrezensiob ist das wirklich nicht und ich wiederhole meine Beanstandung, warum offensichtlich häufig niemand Scheiben bespricht, der glaubhaft hinter nem Sound steht. Egal. Was interessieren mich Krawallbrüder, oder?
    Als ich letzte Woche über den HH Kiez schlenderte, auf dem Weg zum Downfall Of Gaia Konzert und ich an der Grosse Freiheit vorbeikam, wo diese Kombo zum Live-Tänzchen bat, kam mir fast das Kotzen. Vielleicht lag der Fokus der Rezension ja auch auf der ‚Fans kauften auch…‘ Sichtweise. Gefühlt trug jeder und jede zweite ein BO Shirt. Aber auch Kat C und anderes widerwärtiges Zeugs wurde zur Schau getragen. Sehr eklig. Das.

  5. ArtBeck sagt:

    Wie man immer und immer wieder die gleichen 08/15-Selbstbeweihräucherungsbotschaften in feinster, miefig-brauner Jammerlappen-Manier komponieren und aufnehmen kann ist ja schon beinahe bewundernswert. Sich diesen selbstbesoffenen Schrott dann aber noch anhören? Da muss man, wenn überhaupt vorhanden, schon einige Hirnwindungen ausschalten (bzw. ausgeschaltet lassen). Textbeispiele gefällig? „Vom Leben gezeichnet – schon schuldig von Geburt – Unser Name steht für Ärger – Ein Segen und ein Fluch“ ….aua aua aua. So fängt VAD12 (also Voll Auf Die 12) an und es wird nicht besser.
    Die 4 Punkte für die ordentlich gespielte und gut produzierte Musik .

    4/10
  6. nili68 sagt:

    Naja, offenbar gibt’s da ja ’nen Markt für, den ich allerdings auch nicht in „ernsthaften“ Metal-Kreisen vermuten würde. Schon eher so Böhse Onkelz, Frei.Wild und „Konsorten“..

  7. Mob-Jenson sagt:

    Dann möchte ich mal in genau die andere Kerbe schlagen. Musikalisch konnte ich den Krawallos noch nie viel abgewinnen. Finde es aber absolut müssig wie sich die Möchtegernschlauen immer über die Texte erzürnen um dann wahrscheinlich bei „Ihren Bands“ selbst das Schwert zu heben, das Einhorn zu Reiten, mit der Prinzessin zu tanzen um dann mit Kthulhu die brennenden Stabkirchen in Walhalla zu sehen.