Last Beautiful June - Welcome To The Crisis

Review

AAAH! Puls auf 180! Die Pumpe hämmert! Die Brust wird irre eng! Alles dreht sich… dazu jetzt arge Atemnot! Herzkasper? Als Nichtraucher? Ok, ich trink hin und wieder mal ’n Bier, aber… was kann das nur sein? Puls geht langsam runter… Achso! Jetzt! Schuld hat das Intro der Platte hier!
Mann! Ich bin einfach eingepennt, so langatmig,-wierig und vor allem -weilig ist das. Und dann ballern, schroten und schreien LAST BEAUTIFUL JUNE los, was das Zeug hält. Hätt’ fast keine Rezension gegeben…

Nachdem der Puls sich wieder eingependelt hat, wird jedoch schnell klar, dass die Thüringer nur durch die schlagartig einsetzende Lautstärke des Materials für erhöhte Pumpenleistung sorgen. Das eigentliche Liedgut, welches der verhalten klingenden Sammlung von militärischen Arbeitsgeräuschen, sprich Maschinengewehrknattern und Hubschrauber-Flapp-Flapp folgt, klingt zwar stets ambitioniert, es gebricht ihm aber – und diese vemaledeite Tatsache tritt an so mancher Stelle unangenehm deutlich zu Tage – an aussagekräftigen Riffs.
Lediglich “Resurrected“ und “From Disco To Mosh“ wissen anfangs mit treibendem Riffing zu überzeugen, auch wenn sich die Songs im weiteren Verlauf etwas unrund entwickeln. Diese Art der Kreuzung aus Death und Thrash Metal hat man an anderer Stelle auch von vergleichbar großen Bands schon überzeugender vernommen. Da hilft auch der leicht moderne Anstrich, der vor allem aufgrund der harschen Sangesleistung das Material ein wenig in Richtung relativ neuer Helden aus Amerika lenkt, nicht so recht.

Das Songwriting ist oftmals so holprig wie die technische Ausführung. Überdies knebelt die knödelige Produktion sämtliche Songs, so dass auch die durchaus guten Ideen untergehen. Der Mix ist dahingehend bedenklich, als dass er den Fronter zu sehr in den Hintergrund stellt. Überhaupt scheint den Jungs bei manchen Stücken der Bass geklaut worden zu sein, während bei anderen Tracks Toms und Snare überaus pappig klingen. Der Sound ist alles in allem inhomogen und allerhand qualitativen Schwankungen unterworfen, so dass aus diesem Umstand ein nicht zu vernachlässigendes Ärgernis entsteht. Auch das bekommen andere Bands derselben Größenordnung besser hin.

Was man der Scheibe aber zu jeder Zeit anmerkt, ist – wie eingangs angedeutet – die erfrischende Spielfreude, die die Band zweifelsfrei an den Tag legt. Gerade vor diesem Hintergrund sollten LAST BEAUTIFUL JUNE live besser knallen als auf Konserve. Ebenso unzweifelhaft ist das vorhandene Potential, welches seiner Ausschöpfung harrt.
Also los! Holt die Schöpfkelle!

16.01.2010

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