Lobotomy - Holy Shit

Lobotomy aus Schweden führen die glorreiche Tradition ihrer Landsmänner fort, und liefern uns mit ihrem Debüt „Holy Shit“ einen Vorgeschmack auf kommende Glanztaten. Die fünf Songs auf der viel zu kurzen MCD treten ausnahmslos Arsch, der Sound ist fett und man bekommt eine packende Death/Thrash-Dröhnung, die sich gewaschen hat. Gänzlich ohne Keyboards und dennoch abwechslungsreich, schwungvoll und niemals monoton geht die Combo zu Werke, was die Bezeichnung Old-School in diesem Falle wirklich rechtfertigt. In bester Schweden-Manier holzt man sich durch Tracks wie das markerschütternde „Sunblind“, das einem den Magen durchrüttelt mit seinem von schmetterndem Groove bis zu reißend schnellen Passagen variierenden Tempo. Dabei sind die Instrumente immer klar zu orten, und die Solo-Passagen nehmen kaum den Schwung aus dem flotten Gesamtgefüge. Mit sicherem Gefühl für wohlplatzierte Breaks schaffen es Lobotomy ein Album ohne schnöden Zierrat abzuliefern, einfach „pure fucking metal“! Tempomäßig würde ich die Musik im unteren Mittelfeld einordnen, also bitte kein High-Speed-Gebolze a la Amon Amarth erwarten. Wer aber auf Veteranen wie Dismember steht, der dürfte allemal auf seine Kosten kommen. Eigentlich bin ich ja vorsichtig, einer Band ohne Vorgeschichte (zumindest was CD-Veröffentlichungen angeht) gleich acht Punkte zu geben, zumal man hier nicht gerade eine Armada von Songs auf die Hörerschaft loslässt. Deshalb hoffe ich natürlich, den Mund nicht zu voll genommen zu haben, aber ich denke mal, dass sich ein Longplayer der Schweden auf jeden Fall lohnen und den Vorschusslorbeeren eine nachgereichte Berechtigung verleihen wird. All jenen unter euch, die heute schon die Highlights von Morgen kennen wollen, sei der Kauf hiermit aufs eindringlichste suggeriert.

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