Maim - From The Womb To The Tomb

Review

Der gute alte Death Metal! Warum ist diese aggressivmachende Haudrauf-Musik seit über 20 Jahren unkaputtbar? Die einzig richtige Antwort darauf ist ein: “Zurecht!“ BOLT THROWER, CARCASS, DEATH, AUTOPSY und Konsorten sind wohltuende Namen in den Gehörgängen der Extremisten unter den Metallern und standen definitiv auch für MAIM Pate, denn man fühlt sich sofort wieder in die 80er zurückversetzt, wenn man “From The Womb To The Tomb“ hört: rumpeliger Sound, handgemaltes, (potthässliches) Artwork, kurze Gesamtspielzeit, Splattertexte und Sprachsamples aus Horrorfilmen – alles gemäß Lehrbuch, aber trotz dieser mehr oder weniger leckeren Zutaten fehlt noch etwas…

Spass machen die Songs sicherlich, die Jungs legen sich mächtig ins Zeug, um im mittleren Geschwindigkeitsbereich auch Abwechslung zu bieten. So kramt man immer wieder urböse Riffs aus der Kiste hervor und der Drummer darf das tun, was er am besten kann – den alles zerstörenden 2/4-Uffta-Rhythmus durchzocken! Gitarrensoli und manche Breaks lassen oft an frühe CARCASS denken und auch “In Battle There Is No Law“ vom ewigen Panzer BOLT THROWER wird nicht nur unwesentlich in den Sound eingewoben. Aber genau an dieser Stelle bemerkt man, was fehlt: etwas Eigenständigkeit!

Man kann sich nostalgisch die Alben der späten 80er und frühen 90er reinpfeiffen, in alten Erinnerungen schwelgen oder ein Tränchen vergießen, weil man zu jung ist, um damals schon dabeigewesen zu sein, man kann über den Verfall der Szene schimpfen wie man will, man kann die neue Welle (sofern man davon sprechen kann) des alten Death Metals abwertend betrachten. Aber wie man es auch dreht und wendet: MAIM bieten musikalisch die volle Dröhnung an Rumpelei und Eingeweiden! Es reicht zwar nicht ganz für das Prädikat “Maximaler Spass“, aber dank absolut vorhersehbarer Songstrukturen, vollkommener Klischeebedienung und trotz allem Rumpelfaktor auch modernisiertem Sound – man hört wirklich alle Instrumente! – ist “From The Womb To The Tomb“ ein richtig gutes Album geworden. Zur Nachbehandlung von Genickschäden bitte an den örtlichen Orthopäden wenden!

21.05.2009

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