Fay,Mary - This Beautiful Storm
Boris.Edelmann 
Die noch sehr junge schwedische Band MARY FAY wartet mit ihrem Debüt “This Beautiful Storm“ auf. Im Anschreiben wird das Quartett als das neue Wunderkind der alternativen Rockszene beschrieben, was nun doch ein ganzes Stück zu weit führt. Zwar beherrschen die vier Musiker ihre Instrumente, aber innovativ und wegweisend sind die elf dargebotenen Songs nicht.
Die Band bewegt sich musikalisch irgendwo zwischen Indie Rock und Nu Metal, versetzt mit einem Schuss Emo-Rock. Als Referenzbands lassen sich 30 SECONDS TO MARS, LOSTPROPHETS, THE RASMUS und in härteren Passagen auch BULLET FOR MY VALENTINE nennen. Die Stimme des erst 18jährigen Sängers Theo klingt jedenfalls stark nach Ian Watkins von den LOSTPROPHETS, ohne ihn aber komplett zu imitieren. Er weiß seine Stimmbänder für sein Alter sehr gut einzusetzen und agiert recht variabel. Auch seine Kollegen beherrschen ihr Handwerk. Die Gitarren schaffen durch ihre Härte und Präzision ein gutes Gegengewicht zu den eher melancholischen Gesangslinien und kreieren eingängige Melodien. Für meinen Geschmack sind diese leider viel zu häufig austauschbar und insgesamt sehr poppig. Innerhalb des Albums gibt es keine guten und schlechten Songs, da alle Lieder dem gleichen Muster folgen. Sobald man sich die ersten drei Stücke angehört hat, kennt man das ganze Album. Auf Überraschungen wartet man vergeblich. Das wiederkehrende Muster aus Melancholie, Screams, Gitarrenriffs und Poprefrains wirkt mit der Zeit ein wenig ermüdend.
Man hört der Musik regelrecht an, dass sie auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet ist. Dennoch präsentieren sich MARY FAY auf ihrem Debüt erstaunlich reif und routiniert. Es ist deutlich zu hören, dass die vier Jungs ausgiebige Touren durch ganz Skandinavien auf dem Buckel haben. Die Songs sind durchweg eingängig und gefällig, stechen aber keinesfalls aus der Masse emotionaler Rocksongs hervor. Der ersehnte „Griff nach den Sternen“, wie es im Anschreiben heißt, gelingt mit diesem Longplayer (noch) nicht. Das Potential ist da, was fehlt sind etwas mehr Eigenständigkeit und Abwechslung in den Songstrukturen.
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