Megaera - As You Suffer

Irgendjemand scheint schlecht auf mich zu sprechen sein. Diese EP und der Name der Band können kein Zufall sein. Megaera ist in der griechischen Mythologie eine der drei Rachegöttinnen und scheinbar will sich jemand gehörig an mir rächen. Nach mehrmaligem Durchhören von MEGAERAs EP „As You Suffer“ habe ich meiner Meinung nach genug gelitten und für all meine Verfehlungen der Vergangenheit Buße getan.

Zur Musik: MEGAERA spielen Melodic Death Metal der alten Schule und wollen wohl DEATH oder NEAERA nacheifern. Nun ja. Wo DEATH messerscharfes und präzises Riffing bieten, prügelt hier nur fieses Gerödel aus den Boxen, das nach wenigen Sekunden gehörig auf die Nerven geht. Die Riffs sind allesamt uninspiriert, von den häufigen Spielfehlern ganz zu schweigen. Immerhin hat das Songwriting einige Überraschungen parat, wenn auch eher unfreiwillige. Riffs hören unvermittelt auf, Soli werden einfach ausgefadet und die Breakdowns platzen in etwa so willkommen herein wie die Werbepause im Sonntagsfilm.

Auch die Soundqualität offenbart krasse Mängel: Die EP wurde im eigenen Homestudio aufgenommen und das macht sich deutlich bemerkbar, denn der Sound ist viel zu leise, das Schlagzeug klingt häufig nach Topfschlagen und die Gitarren nicht fett sondern matschig. Natürlich sind die Jungs Anfänger ohne großes Budget, aber wer in die Fußstapfen der Großen treten will, darf sich nicht wundern, wenn er zu Beginn aus den Latschen kippt. Seinen traurigen Höhepunkt findet der Sound in „Unleash Hell“, einem Live-Stück. Kennt jemand das Intro von DEW-SCENTEDs „Never To Return“? Nach diesem Garagensound klingt der Song über die gesamte Spielzeit. Es bleibt ein Rätsel, warum MEGAERA dieses Stück auf ihre EP platziert haben.

Die eine oder andere Stelle in den Liedern wirkt vielleicht ganz fett, wie etwa der Refrain in „Try To Escape“, aber in diesem Wust aus halbgaren Ideen gehen die guten Ansätze aber völlig unter. Natürlich will ich MEGAERA keine böse Absicht unterstellen. Trotzdem: Erbarmen!