Metamorph - Lamashtu

Review

Ihren Stil haben die Jungs aus Münster mit ihrem ersten Album, das auf den Namen “Lamashtu” hört, sicherlich endgültig gefunden – obwohl, wenn man es so nimmt, bin ich mir nicht mal sicher, das so sagen zu können. Jedenfalls könnte ich ihn nicht kurz und prägnant nennen, das spricht in jedem Fall für die Band und auch der musikalische Teil hat argumentativ einiges zu bieten. In sumerischen und assyrischen Mythologien gilt Lamashtu als ein bösartiger Dämon, der das Kindbettfieber repräsentiert, allerdings werden die Lyrics als komplett fiktional ausgewiesen, sodass nicht von einem derartigen konzeptionellen Inhalt auszugehen ist.

Ist die Herkunft der Texte also nicht ganz eindeutig, so ist auch die musikalische Zusammensetzung, wie es METAMORPH selber so schön beschreiben, nicht unbedingt als konformer Death Metal zusammenzufassen. Zu Demozeiten hat sich die Gruppierung offenbar noch merklich im Melodic Death Metal verwurzelt gesehen, auf dem hier vorliegenden Album sind vordergründige Melodien dagegen nur ein gutes Beiblatt, Trumpf liegt im Wesentlichen auf Brutalität, Aggressivität und die Atmosphäre dessen. Insgesamt agieren die Münsteraner äußerst riffgewaltig, mit Hochdruck hinter den Kesseln und mit einem stimmtiefen Frontgrunzer.

Um die volle Ladung geballter Energie, die sich auf “Lamashtu“ auf- und wieder entlädt, noch intensiver in Szene zu setzen, hätte eine etwas stärker ausgesteuerte Produktion besser getan, doch da man auch so recht zufrieden sein kann, ist das eine Kleinigkeit. Nicht selten erinnern METAMORPH an die neue Version der polnischen Fraktion BEHEMOTH, dazu höre man sich nur mal den Beginn des Songs “Gust Of Wind“ an, der aber nicht die einzige Vergleichsfläche bietet. Unter anderem bei meinem persönlichen Favoriten “Dance Of The Praying Mantis“ kommt noch ein alles andere als Wattebäuschen bepackter Eunuchen-Klargesang zum Einsatz, nein, denn hier bin ich Mann, hier darf ich sein!

Generell verkürzen METAMORPH die grobe Dreiviertelstunde um ein gefühltes Wesentliches. Die Jungs verarbeiten derart viele Ideen auf einem wirklich stattlichen, professionellen Niveau, sodass Langweile ein Fremdwort bleibt. Schaffen sie es, beim nächsten Mal noch mehr Raffinesse ins Songwriting zu legen, dann ist uns ein verheerender Donnerschlag gewiss. Auch so kann ich bereits vermelden, dass “Lamashtu“ so etwas wie die Wurst am Seil vor den Nasen der Labels darstellen könnte.

08.08.2009

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