Myopia - Enter Insectmasterplan

Review

Kauft euch so viele Rohlinge wie ihr bekommen könnt! Schnorrt bei Saturn und den anderen Geilen… zur Not mopst ihr eben bei Aldi ein paar CDs. Und dann kopiert dieses Album! Kopiert es! Kopiert es! Kopiert es, bis die Brenner in Rauch aufgehen. Kopiert es und dann verteilt es! An jeden, den ihr seht! Auf der Straße, Arbeit, in Sportvereinen… auf öffentlichen Plätzen… bei Versammlungen! Teilt es mit so vielen Menschen wie irgend möglich!
Denn geteiltes Leid ist halbes Leid!
Oder 1/145786stel Leid- je nachdem, wie viele Leute wir erreichen können.
Aber dass dieses Leid geteilt werden muss, ist mehr als erforderlich.

Mann, diese Platte quetscht so ziemlich jeden Nerv ein. Nur selten gingen Langeweile und Nervfaktor so einträchtig Hand in Hand.
Hier sollen sich also VOIVOD und Death-Metal-Ikonen wie PESTILENCE zusammentun, um ein fesches Werk innovativer Tonkunst abzuliefern!
Großer Irrtum! Sicher hört man die VOIVOD’schen Anleihen, die sich größtenteils auf die „Negatron“/“Phobos“-Phase beziehen, ständig heraus. Aber wo die Kanucks erhabene Kleinodien für die Ewigkeit schmieden, fiedeln sich MYOPIA die Finger wund und erzeugen mit den unzusammenhängenden Klangfetzen arges Ohrenbluten. Schrammeldischrammel!
Besonders nervtötend: das Zwischendrinherumgefiepe! Herrjemine! So klingt Rick Rozz besoffen!
Was die zaghaften Melodien betrifft: Nicht selten erinnern die Herren hierbei an die italienischen Kollegen SADIST zu „Crust“-Zeiten, schustern alles aber so verquer aneinander, dass die Mucke schon nach dem Opener sämtliche Eingeweide zusammenzieht.
Dazu kommt das eindimensionale Gekrächze des Fronters, der wohl einem Eric Forrest hinterherschielt, diesem aber zu keinem Moment gewachsen ist.
Die Songs sind leider belanglos und dazu gleichförmig öde. Wer Abwechslung sucht, wird herbe enttäuscht. Es ist dabei nicht so, dass man hoffnungslos in Komplexität versumpft, nein, man ärgert sich eher über die uninspirierten Soundkollagen, die, so bedauerlich es ist, ohne Nachhaltigkeit am Hörer vorbeirauschen.

Technisch lassen die Jungs ja nichts anbrennen, aber das alleine reicht nicht aus, fesselnde Alben zu schreiben. Es fehlt an überzeugenden Ideen und durchschlagenden Riffs, die für guten Thrash unabdingbar sind. Sorry, aber so ist es.

Wer sich also noch nicht mit genügend Rohlingen eingedeckt hat, sollte der Aufforderung alsbald als möglich nachkommen. Verteilen wir die Last auf so viele Schultern wie möglich!
Vielleicht könnte man auch Fußballstadien damit beschallen… nachdem zigtausend Leute mal wieder so richtig ausgerastet sind, gibt es womöglich Erlösung…

24.02.2007

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